Aryna Sabalenka ließ sich überwältigt im tosenden Arthur Ashe Stadium auf den Rücken fallen und jubelte ausgelassen: Die 26-Jährige aus Belarus hat ihren persönlichen Hartplatz-Doppelschlag perfekt gemacht und auf die erfolgreiche Titelverteidigung in Melbourne den Coup bei den US Open folgen lassen.

Die Weltranglistenzweite setzte sich im Finale von New York mit 7:5, 7:5 gegen die US-Amerikanerin Jessica Pegula durch und wurde ihrer Rolle als Turnierfavoritin gerecht. Nach 1:53 Stunden verwandelte Sabalenka ihren zweiten Matchball.

Sabalenka, für die es insgesamt der dritte Majortriumph ist, schnappte sich als erst fünfte Spielerin die Trophäen in Australien und den USA in einer Saison. Zuvor war dies unter anderem auch Steffi Graf (1988, 1989) sowie Angelique Kerber (2016) gelungen. Pegula, die erstmals bei einem Major die Viertelfinal-Hürde übersprang, muss weiter auf einen großen Coup warten. 

Auch im vergangenen Jahr hatte Sabalenka in New York bereits nach dem Titel gegriffen, aber eine überraschende Finalniederlage gegen Coco Gauff erlitten und danach im Kabinentrakt ihren Frust am Schläger ausgelassen. Nun setzte sie sich wie schon zuletzt in Cincinnati im Duell der beiden Hartplatz-Spezialistinnen durch.

Sabalenka hatte im Vorfeld des Finals mit einer Statistik für Aufsehen gesorgt: Ihre gepeitschte Vorhand war als schnellste des Turniers gemessen worden - bei Männern und Frauen. Mit 129 Stundenkilometern übertrumpfte sie sogar Carlos Alcaraz (127 km/h) und Jannik Sinner (126 km/h).

Und Sabalenka setzte ihren Paradeschlag auch gegen Pegula ein, die mit Unterstützung des Publikums Großes vorhatte. Mit 30 Jahren und 196 Tagen wollte sie als erst dritte Spielerin seit Einführung des Profitennis 1968 ihr erstes Grand-Slam-Turnier im Ü30-Alter gewinnen. Zuvor war dies Ann Jones 1969 in Wimbledon und Flavia Pennetta 2015 in New York gelungen.

Doch es reichte nicht. Die US-Hoffnungsträgerin fühlte sich vor dem ersten Aufschlag nach eigener Aussage "ziemlich gut" und nahm sich vor, sich in der besonderen Atmosphäre nicht von den Emotionen leiten zu lassen.

Pegula startete stärker und lieferte Sabalenka direkt einen mächtigen Schlagabtausch von der Grundlinie. Dann drehte die Belarussin auf und übernahm die Kontrolle, zeigte gegen Ende des erstes Satzes aber noch einmal Nerven. Umso mehr konnte Sabalenka dann im Gefühl des Zwischenerfolgs den Arm laufen lassen. Doch Pegula kam erneut zurück, konnte die schmerzliche Niederlage aber nicht verhindern.