: Kombiniererin Armbruster holt Silber

24.02.2023 | 13:30 Uhr
Nathalie Armbruster hat für eine große Überraschung gesorgt. Die 17-Jährige holte sich Silber in der Nordischen Kombination hinter der Norwegerin Gyda Westvold Hansen.
Die erst 17 Jahre alte Nathalie Armbruster hat bei der WM im slowenischen Planica die Silbermedaille in der Nordischen Kombination gewonnen. Die Schülerin aus dem Schwarzwald bescherte dem deutschen Frauenteam das erste Edelmetall in der noch jungen Disziplin bei einer Weltmeisterschaft überhaupt.
Armbruster musste sich am Freitag nur Dauersiegerin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen geschlagen geben. Dritte wurde die Japanerin Haruka Kasai.
Ich habe momentan noch keine Worte. Es ist so unfassbar. Ich fange schon wieder fast an zu weinen.
Nathalie Armbruster

Armbruster springt 98 Meter

Armbruster als derzeit beste deutsche Allrounderin im Skispringen und Langlauf war nach einem Satz auf 98 Meter als Zweite mit einem Rückstand von 20 Sekunden auf Westvold Hansen ins Rennen über fünf Kilometer gegangen. Dass die Norwegerin nicht mehr einzuholen war, wusste Armbruster bereits nach dem Springen.
In keiner Sportart bei dieser WM dominiert eine Athletin oder ein Athlet so deutlich wie bei der Frauen-Kombi. Westvold Hansen steckte auch einen Sturz im Langlaufrennen weg. Sie hatte bereits die WM-Premiere ihrer Disziplin vor zwei Jahren in Oberstdorf gewonnen. In den vergangenen 17 Weltcup-Rennen siegte die 20-Jährige nur einmal nicht - nach einem Sturz in Schonach vor knapp einem Jahr.

Spagat zwischen Schule und Leistungssport

Angefeuert von ihrem eigenen kleinen Fanklub bestätigte Armbruster ihre starken Saisonleistungen und feierte gleich in ihrem ersten richtigen Weltcup-Winter auch einen Erfolg auf der großen WM-Bühne. "Meine Eltern sind hier. Das bedeutet mir richtig viel", sagte Armbruster zur moralischen Unterstützung im Tal der Schanzen.
Ohne meine Familie wäre das nicht möglich, was ich heute geschafft habe.
Nathalie Armbruster
Die Elftklässlerin, die in Slowenien locker und selbstbewusst auftritt, muss in ihrem Alltag den Spagat zwischen Leistungssport und Schule meistern. Bisher gelingt das der Musterschülerin super, dennoch sagte Armbruster: "Natürlich beeinflusst das Sportlerleben meine Schullaufbahn. Es ist eine unglaubliche Doppelbelastung. Elfte Klasse ist kein Kindergarten mehr, die Fehlzeiten werden immer mehr. Da muss ich doch einiges nachholen."
Eine Art Public Viewing in der Schule, wo sie "an jeder Ecke" auf ihren Sport angesprochen werde, gebe es diesmal wegen der Ferien nicht. Mitgefiebert wurde in der Heimat aber trotzdem: "Meine besten Freunde und meine Oma schauen es sich im Fernsehen an", sagte Armbruster.
Quelle: dpa; sid