: Zahl neuer Ausbildungsverträge bleibt niedrig

22.08.2023 | 10:15 Uhr
Obwohl 2022 etwas mehr Ausbildungen neu begonnen wurden als 2021 ist die Zahl immer noch niedrig. Im Vergleich bei den Geschlechtern zeigt sich eine auffällige Entwicklung.
2022 gab es 14 Prozent weniger Ausbildungsverträge als vor zehn Jahren. (Archivfoto)Quelle: dpa
Die Zahl neuer Ausbildungsverträge ist 2022 trotz eines leichten Anstiegs auf einem historisch niedrigen Niveau geblieben. Im vergangenen Jahr wurden 469.900 Verträge für eine duale Berufsausbildung abgeschlossen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren 0,8 Prozent mehr als 2021.
Im Jahr 2019, vor der Corona-Pandemie, waren es allerdings noch acht Prozent mehr. 2012 traten mit 544.400 noch rund 14 Prozent mehr Menschen eine duale Ausbildung an.
Insgesamt befanden sich laut Statistischem Bundesamt Ende 2022 deutschlandweit 1.216.300 Personen in einer dualen Berufsausbildung, das waren 3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Wie Auszubildende mit besserer Bezahlung gelockt werden sollen:

Für Auszubildende beginnt das Ausbildungsjahr. Viele Lehrstellen sind unbesetzt, unter anderem im Bäckereihandwerk fehlt Nachwuchs.

01.08.2023 | 01:35 min

Auffälliger Unterschied zwischen Männern und Frauen

Markant ist den Angaben zufolge der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Bei Männern betrug das Plus im Jahresvergleich nur 0,4 Prozent, während 1,6 Prozent mehr Frauen einen neuen Ausbildungsvertrag abschlossen.

Nach dem Abitur eine Ausbildung zu machen, statt zu studieren, klingt für viele wenig attraktiv. Dabei sind die Entwicklungschancen gerade in den Handwerksberufen vergleichsweise gut.

15.05.2022 | 26:53 min
Im Handwerk war die Entwicklung sogar gegenläufig: 1,9 Prozent mehr Frauen traten eine Ausbildung an, während die Zahl der Männer um 3,3 Prozent zurück ging.

Deutliches Minus im Handwerk

Den Statistikern zufolge verzeichnete lediglich der Bereich Industrie und Handel mit einem Plus von 7.900 Neuverträgen (drei Prozent) eine Zunahme bei den neuen Ausbildungsverträgen.
Die Handwerksberufe, bei denen der Einbruch im Corona-Jahr 2020 vergleichsweise schwach ausgefallen war, verzeichneten nun ein deutliches Minus von 3.000 weniger Neuverträgen (zwei Prozent) - vor allem wegen des starken Rückgangs bei den männlichen Auszubildenden.

Ausbildung im Einzelhandel beliebt

In der Landwirtschaft wurden 630 Verträge weniger abgeschlossen - ein Rückgang um fünf Prozent.
Auch in den Bereichen öffentlicher Dienst, Freie Berufe und Hauswirtschaft war die Zahl der Neuverträge leicht rückläufig.
Statistisches Bundesamt
Die Rangfolge der am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe veränderte sich demnach kaum:

Gut ein Fünftel aller Neuverträge entfiel zusammen auf die Berufe:
  • Kaufleute im Einzelhandel (22.800)
  • Kaufleute für Büromanagement (22.500)
  • Kraftfahrzeugmechatroniker (20.700)
  • Verkäufer (20.600)
  • Fachinformatiker (17.600)
Quelle: AFP

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