: CO2-Ausstoß im Energiebereich auf Höchststand

01.03.2024 | 11:14 Uhr
Dürren und das chinesische Wirtschaftswachstum treiben die weltweiten Emissionen im Energiesektor in die Höhe. 2023 stieß der Energiesektor 37,4 Milliarden Tonnen CO2 aus.
Allein China verursachte einem Bericht der IEA zufolge im Jahr 2023 einen Ausstoß von 565 Millionen Tonnen CO2.Quelle: ap
Die weltweiten CO2-Emissionen im Energiebereich haben im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent zugenommen und so einen neuen Höchststand erreicht. Grund dafür ist unter anderem eine geringere Produktion mit Wasserkraft wegen zahlreicher Dürren sowie das chinesische Wirtschaftswachstum. Das geht aus einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor.
IEA-Chef Fatih Birol auf X:
Über das Jahr gesehen stieß der Energiesektor 37,4 Milliarden Tonnen CO2 aus - rund 90 Prozent der Gesamtemissionen. Die Zunahme im Jahresvergleich fiel mit 410 Millionen Tonnen demnach aber weniger stark aus als im Vorjahr. 2022 waren 490 Millionen Tonnen CO2 mehr ausgestoßen worden als 2021.

Wetterbedingte Probleme der Wasserkraft

Allein die wetterbedingten Probleme der Wasserkraft sorgten für einen Anstieg der Emissionen um 170 Millionen Tonnen: Länder mit großen Wasserkraftkapazitäten wie China, Kanada und Mexiko mussten wegen der Trockenheit auf alternative und deutlich klimaschädlichere Energiequellen wie Kohle oder Diesel umschwenken.

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Allein China verursachte 2023 zudem den Ausstoß von 565 Millionen Tonnen CO2. Hier fiel der Anstieg stark aus: Die Wirtschaft Chinas nach der Pandemie erholte sich später als die der meisten anderen Länder.
Zudem verbraucht China weiterhin viel Kohle. In vielen Industrieländern gingen die Emissionen hingegen trotz steigender Wirtschaftsleistung zurück.
Nach Berechnungen von Klimaforschern müssen die CO2-Emissionen in den kommenden Jahren stark sinken, um ein katastrophales Ausmaß des Klimawandels zu verhindern. Spätestens im Jahr 2025 sollten die Emissionen demnach ihren Höhepunkt erreicht haben und ab dann zurückgehen.

Bericht: China bei Erneuerbaren ein Musterschüler

Die IEA betonte, dass sich zumindest der Ausbau der erneuerbaren Energien auf dem richtigen Weg befinde. "Der Übergang zu sauberen Energien schreitet schnell voran und bremst die Emissionen - selbst bei einem weltweiten Energiebedarf, der 2023 schneller steigt als 2022", erklärte IEA-Chef Fatih Birol.
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China ist zwar für einen Großteil der aktuellen Emissionen verantwortlich, gerade bei den Erneuerbaren ist das Land aber auch ein Musterschüler. Die IEA veröffentlicht am Freitag einen separaten Bericht, der sich speziell mit dem Thema Erneuerbare befasst und einen starken Anstieg der Solar- und Windenergie dokumentiert.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei jedoch "zu sehr auf die fortgeschrittenen Volkswirtschaften und China konzentriert", während der Rest der Welt hinterherhinke, erklärte Birol.

In Deutschland ist 2023 erstmals mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt worden. Das hat der Verband der Energie- und Wasserwirtschaft errechnet.

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Quelle: AFP

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