: EZB lässt Leitzins bei 4,5 Prozent

07.03.2024 | 14:18 Uhr
Die Europäische Zentralbank hat ihren weiteren geldpolitischen Kurs festgelegt: Der Leitzins bleibt bei 4,5 Prozent. Auch der Satz, zu dem Banken ihr Geld parken können, bleibt.
Europäische Zentralbank in FrankfurtQuelle: dpa
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält trotz rückläufiger Inflation an ihren Rekordzinsen fest. Der Leitzins bleibt damit weiter bei 4,50 Prozent, wie der EZB-Rat am Donnerstag mitteilte. Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, wurde bei 4,00 Prozent belassen.
Auch im Oktober, im Dezember und im Januar hatten die Währungshüter nicht an den Zinsen gerüttelt. Damit lässt die EZB die Leitzinsen im Währungsraum der 20 Staaten jetzt zum vierten Mal in Folge unverändert.

Europäische Zentralbank hatte Zinsen wegen Inflation mehrfach erhöht

Um die zeitweise auf Rekordhöhe geschnellte Inflation in den Griff zu bekommen, hatte die EZB seit Juli 2022 zehnmal in Folge die Zinsen nach oben geschraubt. Weil Kredite damit teurer werden, kann das die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken.
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Teurere Finanzierungen sind aber zugleich eine Last für Unternehmen und private Investoren. Angesichts schwächelnder Konjunktur und zurückgehender Teuerung mehren sich Forderungen, die Zinsen wieder zu senken.
Die Inflation im Euroraum wird nach Einschätzung der EZB schneller zurückgehen als noch im Dezember erwartet. Zugleich haben sich die Aussichten für die Konjunktur im Währungsraum der 20 Länder weiter eingetrübt, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Prognose der Notenbank hervorgeht.

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EZB rechnet mit Inflation von 2,3 Prozent im Euroraum dieses Jahr

Für das laufende Jahr rechnet die EZB nun mit einer Teuerungsrate von 2,3 Prozent. In ihrer im Dezember vorgelegten Prognose war die Notenbank noch von 2,7 Prozent ausgegangen. 2025 wird eine Rate von 2,0 (Dezember-Prognose: 2,1) Prozent erwartet. Für 2026 erwartet die EZB unverändert einen durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise im Euroraum von 1,9 Prozent.

Was versteht man unter Leitzins?

Unter Leitzinsen versteht man die von der zuständigen Zentralbank festgelegten Zinssätze, zu denen sich Geschäftsbanken bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen oder anlegen können. In der Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig für die Festlegung der Leitzinsen. Vorrangiges Ziel der Zentralbanken ist es, ein stabiles Preisniveau mit einer niedrigen Inflationsrate sicherzustellen.

Die Europäische Zentralbank (EZB), die für die Eurozone zuständig ist, strebt dafür ein Inflationsziel von zwei Prozent in der mittleren Frist an. Um die Inflationsrate bei einer vorgegebenen Zielgröße zu halten, kann die Zentralbank die Leitzinsen anheben ("restriktive Geldpolitik") oder auch senken ("expansive Geldpolitik"). 

Quelle: Glossar des Bundesfinanzministeriums

Wichtigste Aufgabe der EZB ist es, für einen stabilen Euro zu sorgen und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Erreicht sieht die Zentralbank ihr Ziel stabiler Preise mittelfristig bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent im Euroraum. Ein schnellerer Rückgang der Inflation könnte Spielräume für Zinssenkungen eröffnen.

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Die Wirtschaft im Euroraum wird nach der neuesten EZB-Vorhersage in diesem Jahr um 0,6 (Dezember-Prognose: 0,8) Prozent zulegen. Für 2025 erwartet die EZB unverändert einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,5 Prozent, die Wachstumsprognose für 2026 fällt mit 1,6 (1,5) Prozent etwas optimistischer aus als im Dezember.
Quelle: dpa, Reuters

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