: Mittelstand kritisiert Milliardensubventionen

13.08.2023 | 17:48 Uhr
Nach den milliardenschweren Investitionszusagen für Tech-Konzerne im Osten, rührt sich im Mittelstand der Unmut. Kleineren Unternehmen werde "das Rückgrat gebrochen".
Aus dem Mittelstand kommt Kritik an milliardenschweren Subventionen für Konzerne. Dagegen tue die Politik im Moment alles dafür, dem Mittelstand das "Rückgrat zu brechen", sagte Christoph Ahlhaus, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes der Mittelständischen Wirtschaft, der "Bild am Sonntag".

Die Lage der Wirtschaft ist besser, als sie manchmal scheint, so Ökonom Prof. Südekum. Es brauche eine "Investitions-Agenda" der auch die Schuldenbremse nicht im Weg stehen dürfe.

13.08.2023 | 06:36 min

Wird der Mittelstand ins Ausland vertrieben?

Die Bundesregierung dürfe sich nicht länger zum "Interessenvertreter ausländischer Großkonzerne" machen. "Am Haupteingang zu Deutschlands lukrativsten Märkten Milliardengeschenke verteilen, während der drangsalierte Mittelstand den Notausgang ins Ausland nimmt."
Das ist Deindustrialisierung pur und eine Tragödie für unser Land.
Christoph Ahlhaus, Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft
Der taiwanische Chiphersteller TSMC hatte am Dienstag angekündigt, bis 2027 ein Halbleiterwerk in Dresden zu errichten. Der Konzern erwartet, dass die gesamte Investitionssumme zehn Milliarden Euro übersteigen wird. Die Hälfte wird voraussichtlich als Förderung vom deutschen Staat aufgebracht.
Fünf Milliarden Euro will der Staat offenbar für die neue Chipfabrik in Dresden geben:

Der weltgrößte Chipkonzern TSMC will eine Halbleiterfabrik in Dresden errichten. 2.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

08.08.2023 | 03:59 min
Zudem soll Intel in Magdeburg bei Investitionen von 30 Milliarden Euro für einen neuen Standort fast 10 Milliarden vom Staat erhalten.

Bundesregierung verteidigt Strategie

Die Ampel-Koalition hatte die Subventionen verteidigt. So sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zum geplanten Bau der TSMC-Fabrik, diese werde deutlich zur Versorgung Deutschlands und Europas mit Chips beitragen.
Wirtschaftsexperte Haucap über die Investition in Magdeburg:

Intel soll Subventionen in Milliardenhöhe von der Bundesregierung erhalten. Aber löst das die Probleme bei der deutschen Digitalisierung?

19.06.2023 | 06:28 min
Die Präsidentin des Autoindustrieverbandes VDA, Hildegard Müller, sagte der "Bild am Sonntag", die Subventionen würden allein nicht reichen, damit Deutschland die Wirtschaftskrise hinter sich lasse. Die Ansiedlung der Halbleiterindustrie zu subventionieren, sei aber eine notwendige Sofortmaßnahme.
Damit werden die Transformation zur klimaneutralen Mobilität und die Digitalisierung unserer Industrie begleitet.
Hildegard Müller, VDA
Die Fabriken seien wichtige Bausteine hin zu einer robusten Lieferkette, auch für die Autoindustrie.
Angesichts der Konjunkturflaute in Deutschland gibt es eine breite Debatte über Entlastungen für die Wirtschaft.
Quelle: dpa

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