: Online-Shops manipulieren Kaufentscheidungen

30.01.2023 | 23:29 Uhr
Die Ergebnisse einer Kontrolle der EU-Kommission zeigen: Viele Online-Shops versuchen, Verbraucher mit verbotenen Mitteln zum Kauf zu bewegen.
Die Europäische Kommission warnt Kunden beim Online-Shopping vor falschen Countdowns und anderen Fallen (Archivbild).Quelle: dpa
Einer Untersuchung der EU-Kommission zufolge versuchen viele Online-Shops Verbraucherinnen und Verbraucher mit verbotenen Mitteln zu manipulieren, um sie so zur Kaufentscheidung zu drängen.
Eine Kontrolle der Brüsseler Behörde sowie der zuständigen Behörden von 25 europäischen Ländern habe ergeben, dass 148 von 399 untersuchten Websites mindestens eine manipulative Taktik nutzten, teilte die EU-Kommission am Montag mit.

Manipulation mit falschen Fristen

Kontrolliert wurden im vergangenen Jahr Einzelhändler im Textil- oder Elektro-Bereich. Demnach wurden die Online-Shops auf verschiedene manipulative Methoden untersucht: verborgene Informationen, das Drängen zu Käufen oder Abonnements sowie Countdown-Zähler, die falsche Fristen für den Kauf bestimmter Produkte angeben.
Laut der Untersuchung verwendeten 42 Websites falsche Countdown-Zähler, 54 drängten die Verbraucher durch visuelle Gestaltung oder sprachliche Mittel zu bestimmten Entscheidungen - von Abonnements bis hin zu teureren Produkten oder Lieferoptionen.

EU-Kommission überprüft Vorschriften

Zudem hätten 70 Online-Shops wichtige Informationen versteckt oder schlecht erkennbar gemacht. Dazu gehörten etwa Angaben zu Lieferkosten, zur Produktzusammensetzung oder zu einer billigeren Alternative.
All das verstoße gegen Verbraucherschutzregeln, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders und forderte die nationalen Behörden dazu auf, gegen die Praktiken vorzugehen. Parallel dazu überprüfe die Kommission alle Verbraucherschutzvorschriften, um sicherzustellen, dass diese an das digitale Zeitalter angepasst seien.
Quelle: dpa

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