: Luxusvilla von Signa-Gründer Benko durchsucht

25.06.2024 | 16:06 Uhr
Vor einigen Wochen hatte der österreichische Investor Benko Insolvenz angemeldet. Nun wurde seine Villa und wohl auch Gebäude der Signa-Gruppe durchsucht.
Polizeiautos vor der Villa von René Benko im Innsbrucker Stadtteil IglsQuelle: dpa
Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat eine Villa des Signa-Gründers René Benko durchsucht. Der Einsatz in Innsbruck am Dienstag diene der "Sicherstellung von allfälligen Unterlagen und Gegenständen zu den medial ohnehin bereits transportierten Vorwürfen", teilte Benkos Anwalt der Deutschen Presse-Agentur mit.

René Benko galt als Vorzeige-Unternehmer. Doch mit seiner Signa-Gruppe schob er große Summen zwischen Firmen, Holdings und Stiftungen hin und her. Wieso fiel das nicht auf?

20.06.2024 | 13:25 min
Der Anwalt bezeichnete den Einsatz von Staatsanwaltschaft und Polizei als "sehr professionell", Benko verhalte sich "kooperativ und konstruktiv". Die Signa Gruppe ist ein österreichisches Handels- und Immobilienunternehmen. Es wurde 2000 von René Benko gegründet.

Wohl weitere Signa-Gebäude in Innsbruck und Wien durchsucht

Auch die Signa Holding in Innsbruck sowie die Luxusimmobilien-Gesellschaft Signa Prime und der Immobilienentwickler Signa Development in Wien wurden am Dienstag nach Informationen der dpa untersucht.
Der Insolvenzverwalter der Holding, Christof Stapf, habe gemeinsam mit Sachverständigen bereits im Dezember mit der Sicherung der erforderlichen Daten begonnen und arbeite eng mit den Behörden zusammen, hieß es seitens des Verwalters.

Durch die Insolvenz von Signa werden Banken auf "erhebliche Teile ihrer Kredite" verzichten müssen, so Ökonom Gerrit Heinemann. Für Galeria Karstadt Kaufhof werde es "düster".

29.11.2023 | 04:49 min

Verdacht auf Kreditbetrug und Bestechlichkeit

Die WKStA ermittelt gegen den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa in verschiedenen Verdachtsfällen: Einerseits läuft eine Untersuchung wegen mutmaßlichen Kreditbetrugs. Dabei geht es um den Verdacht, dass bei der Verlängerung von Krediten Zahlungsfähigkeit vorgetäuscht wurde.
Andererseits prüft die Staatsanwaltschaft, ob der 47-jährige ehemalige Milliardär versucht hatte, einen hochrangigen österreichischen Finanzbeamten zu bestechen. Benkos Anwälte haben alle Vorwürfe zurückgewiesen. Ob einer dieser Aspekte oder beide Ermittlungsstränge im Fokus der Durchsuchung standen, wollten weder der Anwalt noch die WKStA sagen.

Die Signa Holding hat Insolvenz angemeldet. Mit dem Antrag soll eine "nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens" gelingen. Zum Konzern des österreichischen Milliardärs Benko gehört unter anderem Galeria Karstadt Kaufhof.

29.11.2023 | 01:32 min
Die vom österreichischen Unternehmer Benko aufgebaute und zuletzt zusammengebrochene Signa-Gruppe mit zahlreichen Kaufhäusern in Deutschland befindet sich im Insolvenzverfahren. Viele Häuser wurden oder werden verkauft, um Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen. Signa hatte auch Galeria Karstadt Kaufhof mehrere Millionen zur Sanierung versprochen - war dann aber selbst insolvent.
Quelle: dpa

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