: Russische Ölexporte auf Höchststand seit 2020

14.04.2023 | 13:52 Uhr
Russland verkauft so viel Öl wie seit drei Jahren nicht mehr - trotz westlicher Sanktionen. Doch: Die Preise und damit die Einnahmen Russlands sind deutlich gesunken.
Russland verschickt sein Rohöl auf dem Seeweg an Abnehmerländer. (Archivbild)Quelle: dpa
Die Ölexporte Russlands sind nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) trotz der Sanktionen westlicher Länder kürzlich auf die höchste Menge seit drei Jahren gestiegen.
Die Öllieferungen ins Ausland hätten im März um 600.000 Barrel pro Tag auf durchschnittlich 8,1 Millionen Barrel täglich zugenommen, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht der Interessenorganisation führender Industriestaaten in Paris. Dies sei der höchste Wert seit April 2020.

Russisches Öl: Höhere Exporte, niedrigere Preise

Die IEA schätzt die russischen Einnahmen aus dem Ölgeschäft im März auf 12,7 Milliarden US-Dollar. Damit seien die Exporteinkünfte im Monatsvergleich zwar um etwa eine Milliarde Dollar höher ausgefallen. Allerdings seien die Einnahmen im Jahresvergleich um 43 Prozent eingebrochen.
Russland bietet Rohöl derzeit deutlich günstiger an. In den vergangenen Monaten richteten sich die russischen Ölexporte nach Medienberichten verstärkt in Richtung China, Indien und Türkei. Die Lieferungen werden dabei mit Tankern über den Seeweg abgewickelt.

Ölallianz will Fördermenge begrenzen

Außerdem verwies die IEA auf die Folgen der angekündigten Kürzung der Fördermenge durch zahlreiche Staaten der Opec+. In der Ölallianz sind Mitglieder der Opec und andere Förderstaaten zusammengeschlossen, darunter Russland. Eine ab Mai angekündigte Verringerung der Produktion dürfte das Ölangebot auf dem Weltmarkt nach Einschätzung der IEA zum Ende des Jahres um 400.000 Barrel pro Tag senken.
Dagegen haben die Experten der Organisation ihre Prognose für die weltweite Rohöl-Nachfrage im laufenden Jahr kaum verändert. Sie rechnen mit einem Gesamtbedarf von durchschnittlich 101,9 Millionen Barrel pro Tag, wie aus dem Monatsbericht hervorgeht. Das sind 100.000 Barrel weniger als zuletzt erwartet.
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Quelle: dpa

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