: So will Nvidia die Industrie revolutionieren

19.03.2024 | 12:10 Uhr
Mit Gebäuden reden, Chatbots schnell anlernen und Daten nicht mehr speichern - das ist die Vision von Nvidia-CEO Huang. Mit einem neuen Chip will er den Markt revolutionieren.
Jensen Huang am Montag auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz GTC in San Jose.Quelle: AFP
In einer vollgepackten Eishockey-Arena im Silicon Valley stellt Nvidia Konzernchef Jenesen Huang vor rund 16.000 Menschen einen Computer-Chip vor. Blackwell B200 heißt das neue Flaggschiff des Halbleiterherstellers und soll die Technik für Künstliche Intelligenz (KI) weiter ausbauen.

Nvidia: "Antrieb einer neuen industriellen Revolution"

Beim Anlernen von künstlicher Intelligenz soll das neue Blackwall System viermal leistungsstärker sein als die aktuelle Generation Grace Hopper. Bei der Erzeugung von Inhalten mit Hilfe von KI sei das System 30 Mal besser, betonte Huang. Man erwarte Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, OpenAI und Tesla als Kunden.

Der Softwarekonzern Microsoft plant Milliarden-Investitionen in NRW: Dort sollen Rechenzentren zur Anwendung von KI und Cloud Computing entstehen. Für das Land bedeutet dies neue Arbeitsplätze und hohe Einnahmesummen.

18.03.2024 | 01:55 min
Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit Langem bei Anwendungen mit KI. Konkurrenten wie Intel und AMD konnten bisher keinen Anschluss finden.

Revolution mit Ansage?

Die nach dem Mathematiker David Blackwell benannte Plattform löst die Hopper-Reihe von 2022 ab. Mit ihr baute der Konzern seinen Marktanteil im vergangenen Jahr auf etwa 80 Prozent aus. In ersten Reaktionen sagten Experten weitere Erfolge mit Blackwell voraus.
Wir gehen davon aus, dass Nvidia nicht nur weiterhin führen wird, sondern den Abstand zu seinen Konkurrenten im Bereich KI vergrößern wird.
Kinngai Chan, Summit Insights
Nvidias Aktien haben in den vergangenen zwölf Monaten 240 Prozent zugelegt. Dadurch stieg die Firma zur Nummer drei unter den "Glorreichen Sieben" größten US-Technologiekonzerne auf.

Mit großer Mehrheit stimmt das EU-Parlament für den AI Act. Das Gesetz ist das erste seiner Art und sieht etwa die Unterteilung von KI-Systemen in verschiedene Risikogruppen vor.

13.03.2024 | 02:29 min

Beispiel ChatGPT: Das soll der neue Chip können

In der Zukunftsvision von Konzernchef Huang werden die meisten Inhalte nicht mehr vorgefertigt aus Speichern abgerufen, sondern von KI-Software in der jeweiligen Situation frisch erzeugen. Nvidia habe das Computersystem für diese Zukunft entwickelt. So werde man sich zum Beispiel mit Gebäuden per Chatbot unterhalten können, anstelle irgendwo Daten einzusehen.
Mit dem Vorgänger hätte man zum Beispiel den Chatbot ChatGPT innerhalb von drei Monaten mit 8000 Nvidia-Chips und einem Stromverbrauch von 15 Megawatt trainieren können, sagte Huang. Mit Blackwell schaffe man das in derselben Zeit mit 2000 Chips und 4 Megawatt Strom.

Das ist ChatGPT

ChatGPT ist der Chatbot der Entwicklerfirma OpenAI, der vor über einem Jahr den aktuellen Hype rund um Künstliche Intelligenz auslöste. Solche Software wird mit gewaltigen Mengen an Informationen trainiert und kann auf dieser Grundlage zum Beispiel Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen und Bilder aus Text-Vorgaben generieren. 

So könnte Nvidia KI nutzen

Nvidia wolle die Technologie nutzen, um Wettervorhersagen zu erzeugen, sagte Huang. Dafür entwickelt der Konzern eine Welt-Simulation mit dem Namen "Earth 2".

Die Entwickler von ChatGPT haben einen Filmgenerator veröffentlicht. Er heißt Sora und kann aus kurzen Text-Vorgaben realistische Videos erzeugen.

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Kosten vorerst unklar

Blackwell B200 präsentiert sich als eine Einheit aus zwei verbundenen Chips etwa so groß wie die Vorgänger. Die Zahl der Transistoren liegt bei 208 Milliarden und damit mehr als doppelt so viele wie bei Hopper. Ein Preis für die Blackwell B200 wurde zunächst nicht bekannt. Das Vorgänger-Modell kostet in der Regel mehr als 20.000 Dollar das Stück.
Quelle: Reuters, dpa

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