: Murdoch gibt Vorsitz bei News Corp und Fox ab

21.09.2023 | 15:53 Uhr
Der viel kritisierte Milliardär Rupert Murdoch tritt als Fox- und News-Corp.-Chef zurück. Sein Medienimperium übergibt er an Sohn Lachlan.
Rupert Murdoch im Juni. Quelle: picture alliance / empics
Der mächtige Medienunternehmer Rupert Murdoch tritt als Chef der US-amerikanischen Fox-Gruppe und des Verlags News Corp. zurück. Der 92-Jährige wolle die Leitung an seinen Sohn Lachlan übergeben, kündigte er laut dem TV-Sender Fox News an diesem Donnerstag an.
Die britische BBC veröfffentlichte einen Brief Murdochs, in dem er versicherte, dass es ihm und seinem Unternehmen gut gehe.
Unsere Unternehmen sind von robuster Gesundheit, so wie ich.
Rupert Murdoch
"Ich schreibe Ihnen, um Ihnen allen mitzuteilen, dass ich mich entschieden habe, in die Rolle des emeritierten Vorstandsvorsitzenden bei Fox and News zu wechseln", schrieb Murdoch. Über seinen Abgang, mit dem mögliche Veränderungen in der Unternehmensführung verbunden werden, war seit Jahren spekuliert worden.

Rupert Murdoch bekommt Status als "emeritierter Vorstand"

"Während meines gesamten Berufslebens habe ich mich täglich mit Neuigkeiten und Ideen beschäftigt, und daran wird sich auch nichts ändern. Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt für mich, andere Rollen zu übernehmen", schrieb Murdoch weiter.
Post von Fox News
Murdoch soll ab November einen Status als "emeritierter Vorstand" haben. Zur Fox Corporation gehört unter anderem der rechtsgerichtete Nachrichtensender Fox News, zur News Corporation gehören etwa das "Wall Street Journal" und die "New York Post".

Murdoch: Intensiver Kampf um Meinungsfreiheit

"Wir haben jeden Grund, für die nächsten Jahre optimistisch zu sein", heißt es in Murdochs Brief weiter an die Beschäftigten. "Unsere Möglichkeiten übertreffen bei weitem unsere geschäftlichen Herausforderungen."

Behauptungen und Betrugsvorwürfe bei der US-Präsidentschaftswahl 2020: Murdochs Sender Fox News und der Wahlcomputerhersteller Dominion haben sich auf einen Vergleich geeinigt.

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Der Kampf um die Meinungsfreiheit und letztlich um die Freiheit der Gedanken sei noch nie so intensiv wie heute. Murdoch hat ein Medienimperium geschaffen, das sich von Australien bis in die USA erstreckt. Der Manager hatte vor einiger Zeit beschlossen, Fox und News Corp. doch nicht zu fusionieren.

Gute Beziehungen zu den Mächtigen

Der 1931 geborene Murdoch fing mit dem Aufbau seines globalen Medien-Imperiums bereits im Alter von 22 Jahren an, mit einer Zeitung in seinem Heimatland Australien. Mit Boulevardblättern wie "The Sun" setzte er kompromisslos auf Sensationsjournalismus, mit Sendern wie Fox News später auf politische Meinungsmache, die auch als Wegbereiter etwa für Donald Trump gesehen wird.

Bei der ersten TV-Debatte der US-Republikaner auf Fox News fehlt Donald Trump - und ist dennoch Top-Thema seiner Kontrahenten.

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Murdoch erweiterte Medienimperium auf die USA

Bereits in den 1970er Jahren hatte Murdoch sein Medienimperium auf die USA erweitert. Zum Portfolio gehören mittlerweile neben der Fox-Sendergruppe unter anderem auch die Zeitungen "New York Post", "The Sun" in Großbritannien und die US-Finanzzeitung "Wall Street Journal". Murdochs enge Beziehungen zur Macht und sein Geschick, die politische Elite für seine Interessen einzuspannen, sind legendär.
"Republikaner dachten ursprünglich, dass Fox für uns arbeite. Nun stellen wir fest, dass wir für Fox arbeiten", sagte der Redenschreiber des früheren US-Präsidenten George W. Bush, David Frum, einmal in einem TV-Interview.
Quelle: AP, Reuters