: SAP baut um - 8.000 Jobs betroffen

24.01.2024 | 10:44 Uhr
Der Softwarekonzern SAP setzt auf Künstliche Intelligenz und steckt viel Geld in den Geschäftsumbau. Davon sind allerdings auch 8.000 Jobs betroffen.

Europas größter Software-Konzern SAP will künftig mehr mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, 8000 Jobs sind davon betroffen. Frank Bethmann an der Börse zum geplanten Großumbau.

24.01.2024 | 01:01 min
Europas größter Softwarehersteller SAP will mit einem Großumbau die Geschäfte mit Künstlicher Intelligenz (KI) vorantreiben. Von dem Vorhaben seien rund 8.000 Mitarbeitende betroffen, teilte das Dax-Schwergewicht am späten Dienstagabend mit. Die Walldorfer hatten vor rund einem Jahr bereits 3.000 Jobs gestrichen, um sich schlanker aufzustellen und sich wieder mehr auf das Kerngeschäft rund um die Software zur Unternehmenssteuerung zu konzentrieren.
"Mit dem geplanten Transformationsprogramm verlagern wir verstärkt Investitionen in strategische Wachstumsbereiche, in erster Linie in KI", sagte Vorstandschef Christian Klein.

Die EU hat sich auf Regeln für Künstliche Intelligenz geeinigt. KI beruht auf "selbst denkenden" Computerprogrammen und birgt Chancen sowie auch Gefahren.

09.12.2023 | 01:46 min

Großumbau mit Zwei-Milliarden-Euro-Investitionen

Der Hype um KI in der Softwarebranche hatte sich im vorvergangenen Jahr an der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT entzündet. Seither möchten alle Softwarekonzerne ein Stück vom erhofft großen zukünftigen Kuchen abhaben und stecken viel Geld in die Technologie.
SAP hatte im vergangenen Jahr bereits eigene Produkte wie den KI-Assistenten vorgestellt, der es Anwendern erleichtern soll, typische Aufgaben in Unternehmen zu erledigen. Nun nimmt SAP-Chef Klein noch einmal rund zwei Milliarden Euro Geld in die Hand - soviel nämlich soll das Umbauprogramm insgesamt kosten.

Umschulungen und Freiwilligenprogramme

Teil des Umbauprogramms sei auch ein Umbau der Konzernstruktur, hieß es. Bei den meisten der rund 8.000 betroffenen Stellen sollen Freiwilligenprogramme und interne Umschulungen greifen. Aufgrund von Investitionen in Wachstumsbereiche rechnet SAP damit, dass am Ende des Jahres die Zahl der Mitarbeitenden etwa dem aktuellen Niveau entspricht. Wie viele der vom Umbau betroffenen 8.000 Beschäftigten dann noch bei SAP arbeiten, ist derzeit nicht abzusehen.
Der Stellenabbau vor rund einem Jahr hatte bei den Walldorfern nicht zu insgesamt sinkenden Mitarbeiterzahlen geführt. Zum Stichtag Ende Dezember hatte SAP 107.602 Vollzeitbeschäftigte, ein Jahr zuvor waren es 106.312 gewesen. Viele der damals betroffenen Beschäftigten sind aber nicht mehr bei SAP.

Es ist ein Programm, das der Startschuss einer weltweiten Revolution sein könnte. Sein Name: ChatGPT. Für die einen ist es ein Segen, für andere eine große Gefahr.

14.06.2023 | 29:19 min

Mehr Umsatz in der Cloud angepeilt

Klein und sein Finanzchef Dominik Asam haben sich für das laufende Jahr auch mehr Tempo beim Cloudumsatz vorgenommen. Die Cloudprodukte zur Nutzung über das Netz sind seit längerer Zeit der Wachstumsträger bei SAP. Sie gelten auf lange Sicht als ertragreicher, weil die Kunden mit einiger Laufzeit mehr zahlen als mit dem früher üblichen Paket aus Lizenzsoftware gegen hohe Einmalgebühr und anschließendem Wartungsvertrag. Zunächst aber bedeuten die Cloudverträge Einbußen, weil anfangs die hohen Verkaufspreise der Lizenzsoftware wegfallen.
KI und andere Neuerungen sollen bei SAP künftig den Cloudversionen der Software vorbehalten sein, die Wartung von bestimmten Produkten fest installierter Software läuft auf Sicht aus. So will Klein den Kunden die Cloudangebote schmackhaft machen.
Quelle: dpa, Reuters

Thema

Mehr zu Künstlicher Intelligenz