: Mit Optimismus in neue Bahn-Verhandlungen

04.02.2024 | 11:14 Uhr
Claus Weselsky kämpft für bessere Arbeitsbedingungen der Lokführer. Ein Höhepunkt war ein mehrtätiger Bahnstreik. Jetzt hofft der GDL-Chef auf konstruktive Gespräche mit der Bahn.
"Wir streiken nicht aus Jux und Tollerei. Wir wollen bessere Arbeitsbedingungen für unsere Mitglieder", sagt GDL-Chef Claus Weselsky.Quelle: dpa
Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat sich vor der neuen Verhandlungsrunde im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn zuversichtlich gezeigt. Nach einem umfassenden Streik sollen nächste Woche die Gespräche mit der Bahn wieder aufgenommen werden.
Ich bin immer optimistisch, auch wenn ich weiß, dass ein Tarifkonflikt eine eigene Dynamik und eigene Regeln hat.
Claus Weselsky, Vorsitzender Lokführergewerkschaft GDL
Das sagte Weselsky dem Online-Portal Web.de News. Das jetzt vorliegende Papier lasse aber den Schluss zu, dass beide Seiten in den am Montag beginnenden Verhandlungen einen Kompromiss erzielen wollen.

Der mehrtägige Bahnstreik ist vorbei. Nun haben GDL und Bahn vereinbart, vom 5. Februar bis 3. März “vertraulich miteinander zu sprechen“, so ZDF-Reporter Markus Wolsiffer.

29.01.2024 | 01:04 min

Druck für Tarif-Einigung - dennoch streikbereit

Zugleich machte Weselsky deutlich, dass die GDL jederzeit wieder zum Mittel Streik greifen könnte. "Unsere Mitglieder sind bereit, in den Arbeitskampf zu ziehen", sagte der GDL-Chef.
Sollte keine Einigung mit der Bahn erzielt werden, stehe aber auch die Gewerkschaft unter Rechtfertigungsdruck. "Dann erhöht sich der Druck auf beide Seiten. Dann müssen wir erklären, warum es nicht geklappt hat", sagte Weselsky.

Die Züge rollen wieder, nachdem die Lokführergewerkschaft GDL ihren Streik im Personenverkehr vorzeitig beendet hat. Neue Gespräche mit der Bahn starten kommende Woche.

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Die bisherigen Streiks verteidigte der GDL-Chef. "Sie waren sogar zwingend erforderlich. Die Bahn ist mit der Ansage in die Tarifrunde gestartet, über bestimmte Dinge erst gar nicht reden zu wollen - etwa die Arbeitszeitverkürzung um drei Stunden, die für uns extrem wichtig ist. Wenn die andere Seite aber von vornherein erklärt: Wir sind nicht zu Verhandlungen bereit. Ja, wie soll dann ein Kompromiss möglich sein? Dann bleibt nur der Streik", sagte Weselsky.
Weselsky unterstrich, dass auch er seine Verantwortung für die Bahn und Millionen von Kunden sehe. Aber: "Das gilt genauso für den Bahn-Vorstand, bei dem ich keine Lernkurve erkennen kann, im Gegenteil. Ich nenne das beratungsresistent."

Weselsky kritisiert Vorstand der Bahn

Die Verantwortung für den maroden Zustand der Bahn sieht Weselsky beim Vorstand des Unternehmens. "Ich erwarte, dass der Bahnvorstand das System wieder in Ordnung bringt. Denn es waren auch die Pfennigfuchser, die Betriebswirte, die es zugrunde gerichtet haben."
Quelle: AFP

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