: Volkswagen: "Die Situation ist sehr kritisch“

27.11.2023 | 16:54 Uhr
Volkswagen steht nach eigenen Angaben auf vielen Märkten "massiv unter Druck", die Lage sei "sehr kritisch". Markenchef Schäfer stimmte die Belegschaft auf Einschnitte ein.
Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer: Kann kein "Weiter so" geben, Marke VW sei "nicht mehr wettbewerbsfähig".Quelle: dpa
Volkswagen hat seine Belegschaft auf Personalkürzungen eingestellt. Der Chef der Marke Volkswagen innerhalb des Wolfsburger Konzerns, Thomas Schäfer, erklärte am Montag bei einem Treffen mit Vertretern der IG Metall:
Die Situation ist sehr kritisch.
Thomas Schäfer, VW-Marken-Chef
"Viele Märkte sind massiv unter Druck, unsere Auftragseingänge, besonders bei den Elektroautos, liegen unter unseren ambitionierten Erwartungen", so Schäfer.
Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal.
Thomas Schäfer, VW-Marken-Chef
"Mit vielen unserer bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten sind wir als Marke VW nicht mehr wettbewerbsfähig", führte er weiter aus. Es könne kein "Weiter so" geben - "ohne spürbare Einschnitte geht es nicht".

Deutschland hinkt in Sachen Elektromobilität immer noch hinterher. Ob das eher die Politik oder doch die Industrie zu verantworten hat, berichtet Frank Bethmann aus Frankfurt.

27.11.2023 | 01:52 min

Volkswagen will "demographische Kurve" nutzen

Ein "pauschales Abbauziel der Mitarbeiteranzahl" gibt es nach Angaben des Konzerns nicht. Es solle aber "die demographische Kurve" genutzt werden. Dass in den kommenden Jahren viele Angestellte altersbedingt ausscheiden, müsse Volkswagen "konsequent als Vorteil begreifen" und "Altersteilzeit und Ruhestandsregelungen in den kommenden Jahren maximal nutzen", erklärte VW-Personalvorstand Gunnar Kilian.
Ja, ich meine ganz konkret, dass wir dazu kommen müssen, an vielen Ecken mit weniger Leuten auszukommen.
Gunnar Kilian, VW-Personalvorstand

Die deutschen Autounternehmen versuchen zunehmend mit Elektroautos zu punkten. Doch während bei VW wegen der geringen Nachfrage Stellenabbau droht, läuft es bei BMW besser

10.11.2023 | 01:32 min

Eckpunkte sollen bis Jahresende stehen

Volkswagen will in den kommenden Jahren massiv sparen und verhandelt dazu derzeit mit den Arbeitnehmervertretern. Bis 2026 soll es zehn Milliarden Euro an Einsparungen bringen und die Umsatzrendite der Marke von zuletzt 3,4 auf 6,5 Prozent anheben.
Details zu den Verhandlungen seien "vertraulich", wenn es Ergebnisse gebe, werde die Belegschaft informiert, erklärte der Konzern. Laut Schäfer sollen die Eckpunkte der angestrebten Vereinbarung bis Jahresende stehen.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo nannte als "rote Linien", dass es "kein Abrücken von unseren Tarifverträgen" geben dürfe. Außerdem forderte sie eine "Beschäftigungssicherung bis 2029" sowie "keine kurzfristigen Einsparungen zu Lasten der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit".

China dominiert den weltweiten Markt für E-Autos. Jedes zweite fährt auf Straßen in China und unter den Top 10 der meisterverkauften E-Autos ist dort kein deutscher Hersteller.

06.09.2023 | 01:19 min

Sparprogramm soll Krisenfolgen abmildern

Europas größter Autobauer arbeitet zurzeit an einem milliardenschweren Sparprogramm. Konzernchef Oliver Blume hat allen Marken des Konzerns im Sommer neue Renditevorgaben aufgegeben, die mittels Einsparungen und zusätzlichen Erlösmöglichkeiten erreicht werden sollen.
Steigende Rohstoff- und Energiepreise, Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Halbleiter-Mangel und auch Folgen des Dieselskandals machen dem Wolfsburger Autobauer zu schaffen.
ZDFheute Infografik
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Volkswagen bangt um wichtigen Markt China

Besonders auf dem wichtigen Markt China verliert VW an Boden. Für Europas größten Autokonzern Volkswagen war das Geschäft in seinem mit Abstand wichtigsten Markt in den vergangenen Jahren durchwachsen bis schwierig.
Die Corona-Lockdowns und das Chaos in den Lieferketten schlugen auf die Produktion und das Händlernetz durch. 2022 rutschten die Verkäufe der VW-Marken über alle Antriebsarten gesehen in China um 3,6 Prozent auf noch knapp 3,2 Millionen Fahrzeuge ab.
Quelle: dpa, AFP

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