: Jeder Dritte will Profil bei X löschen

10.11.2023 | 11:39 Uhr
Ein gutes Jahr nach der Twitter-Übernahme von Elon Musk und der Umbenennung in "X" wollen immer mehr Deutsche ihr Profil löschen. Fake News und Hate Speech nehmen zu.
Der Onlinedienst war nach der Übernahme durch Musk in die Kritik geraten. Quelle: imago
Immer mehr Nutzer in Deutschland überlegen einer Umfrage zufolge, ihr Profil beim Onlinedienst X, ehemals Twitter, zu löschen. Schon jetzt habe jeder fünfte Befragte das Posten eigener Beiträge eingestellt, ein weiteres Fünftel die Zahl der Postings deutlich verringert, teilte der Digitalverband Bitkom am Freitag in Berlin mit. Jeder Dritte beabsichtige, das Profil in Zukunft zu löschen. Weitere elf Prozent überlegten einen Ausstieg; fünf Prozent hätten es in den vergangenen Monaten bereits getan.
Der Kurznachrichtendienst war nach der Übernahme von Twitter und der Umbenennung in "X" durch den Unternehmer Elon Musk in die Kritik geraten. Unter anderem hatte Musk die Regeln gegen Desinformation und Hetze auf der Plattform gelockert. Ihm selbst wurde auch Antisemitismus in einigen Tweets und Posts vorgeworfen.

Vor einem Jahr kaufte Elon Musk den Kurznachrichten-Dienst Twitter. Wie das Unternehmen X heute dasteht, berichtet ZDF-Börsenexpertin Valerie Haller von der Frankfurter Börse.

27.10.2023 | 01:21 min

Befragte: Zunahme von Fake News und Hate Speech auf X

Für die Befragung von Bitkom Research waren den Angaben zufolge Ende September 1.037 Personen ab 16 Jahren in Deutschland online befragt worden. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sich das Nutzerverhalten in Zeit und Umfang nicht verändert habe. 46 Prozent der Befragten sehen eine Zunahme von Hassrede und Falschinformationen auf der Plattform in den vergangenen Monaten. 55 Prozent gaben aber auch an, dass sie die Plattform weiterhin als leicht zugängliche Nachrichten- und Informationsquelle für sich sehen.
"Die Zunahme von Fake News und Hate Speech und der weitgehende Verzicht auf die Moderation von Inhalten bei Twitter/X wirkt auf Nutzerinnen und Nutzer zunehmend abschreckend", erklärte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Online-Plattformen brauchten mehr denn je geschulte Moderatorinnen und Moderatoren, die gemeldete illegale oder regelwidrige Inhalte schnell löschen.
Quelle: KNA

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