: Heil gegen pauschale Vier-Tage-Woche

30.04.2023 | 18:27 Uhr
Arbeitsminister Hubertus Heil erteilt Forderungen nach einer Vier-Tage-Woche eine Absage. Er könne sich ein solches Modell "nicht für alle Branchen vorstellen", sagt er im ZDF.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich in die Debatte um die Vier-Tage-Woche eingeschaltet. Zwar könne ein solches Modell im Einzelfall sinnvoll sein, damit etwa ein Unternehmen für Beschäftigte attraktiv sei. Heil nannte in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" etwa das Beispiel einer Malermeisterin aus Schleswig-Holstein. Doch dann schränkt er ein:
Ich kann mir das nicht vorstellen für alle Branchen.
Hubertus Heil, SPD

Heil gegen ein "starres System"

Wichtiger sei stattdessen mehr Arbeitsflexibilität im Lebensverlauf. Arbeit müsse besser zum Leben passen - etwa, wenn Eltern sich um ihre Kinder oder Angehörige sich um Pflegebedürftige kümmern würden. Ein "starres System" aber sei falsch.
"Ich kann mir nicht vorstellen, so richtig das in einzelnen Branchenbereichen und Unternehmen sein mag, dass das für alle Bereiche der Wirtschaft und der Arbeitswelt gelten sollte", so Heil.

Nur vier Tage arbeiten, aber dasselbe verdienen. Ein Modell, das immer mehr Unternehmen testen. In München hat ein Bäcker sogar eine „Spätschicht“ eingeführt und damit Azubis angelockt.

29.04.2023 | 05:06 min

SPD-Chefin Esken für Vier-Tage-Woche

Damit weist Heil eine entsprechende Forderung von SPD-Chefin Saskia Esken zurück. Esken hatte gesagt, sie könne sich eine Vier-Tage-Woche mit Lohnausgleich gut vorstellen. Sie verwies dabei insbesondere auch auf die Bedürfnisse von Eltern und Studien, nach denen Menschen bei einer Vier-Tage-Woche effektiver arbeiteten.
Zuvor hatten sich auch IG-Metall-Chef Jörg Hofmann und die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi dafür ausgesprochen. Die Diskussion um die Vier-Tage-Woche hatte kurz vor dem Tag der Arbeit am 1. Mai an Fahrt aufgenommen.

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