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: Was die deutschen Landwirte produzieren

von Kathrin Wolff
19.01.2024 | 05:52 Uhr
Fleisch, Getreide, Milch, Obst: Wovon produzieren die deutschen Bauern wie viel? Und würde es reichen, um alle Menschen in Deutschland zu ernähren?

Wie wichtig sind die deutschen Bauern für unsere Ernährung? Mit einer Aktionswoche protestierten sie gegen geplante Subventionskürzungen - mehr im Video.

15.01.2024 | 01:40 min
"Ist der Bauer ruiniert, wird das Essen importiert", stand auf einem Banner an einem Traktor, "Ohne Landwirtschaft wärst du hungrig, nackt und nüchtern", auf einem anderen. Die Landfrauen fragten auf einem Plakat: "In Deutschland sorgen die Bauern zu 89 Prozent fürs Essen, habt ihr es vergessen?"
Kurz nach der Aktionswoche der Landwirte gegen die Kürzungspläne der Ampel beginnt heute in Berlin die Grüne Woche, eine Messe der Agrarindustrie. Für kommende Woche haben die Bauern noch größere Proteste als bisher angedroht, sollten die Subventionskürzungen beim Agrardiesel nicht zurückgenommen werden. Wie wichtig sind die deutschen Landwirte für unsere Ernährung?

Mit Bauernprotesten ist die Argarmesse "Grüne Woche" gestartet. Weil die Subventionen für Agrardiesel schrittweise wegfallen sollen, drohen die Bauern mit weiteren Protesten.

19.01.2024 | 01:30 min

Was stellen die deutschen Bauern her?

Betrachtet man die Produktionsmengen, spielen Getreide, Milch und Zuckerrüben eine große Rolle. Wichtigste Getreidesorte ist der Weizen. Außerdem sind Silomais und Winterraps wichtige Kulturen im Ackerbau.
Beim Fleisch macht Schwein die größten Mengen aus. An Gemüse werden in Deutschland unter anderem Karotten, Zwiebeln, Spargel und Salat angebaut. Beim Obst dominiert der Apfel - er macht mehr als drei Viertel der Erntemenge aus. Zweitwichtigste Sorte sind die Erdbeeren.
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Aber nur ein Teil dessen, was die Bauern produzieren, landet auf unseren Tellern: So werden zum Beispiel beim Getreide 56 Prozent als Futtermittel verwendet, 21 Prozent für Nahrung und 9 Prozent zur Energiegewinnung.

Könnte unsere Landwirtschaft ganz Deutschland ernähren?

Rechnerisch wäre das nach Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in den vergangenen zehn Jahren zu 90 Prozent möglich gewesen - ohne Futtermittel aus dem Ausland zu 83 Prozent. Das Ministerium weist aber darauf hin, dass das ein "theoretisches Modell" ist. Denn während unsere Landwirte mehr Kartoffeln, Fleisch und Milch produzieren, als wir verbrauchen, wäre der Speiseplan an Obst und Gemüse wesentlich ärmer.
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"Die Versorgung mit Lebensmitteln in Deutschland ist sicher und gesichert", erklärt eine Sprecherin des BMEL. Man müsse sich aber fragen, wie sinnvoll und möglich eine autarke Versorgung in einer vernetzten Welt sei. "Zudem können nicht alle Lebensmittel, etwa Südfrüchte oder Kaffee, bei uns produziert werden." Viele Gemüsesorten wüchsen bei uns nur kurze Zeit im Jahr.

Wie viel Fläche wird landwirtschaftlich genutzt?

Gut die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. 70,3 Prozent davon sind Äcker, 28,5 Prozent Dauergrünland wie Wiesen und Weiden und 1,2 Prozent Dauerkulturen etwa für Obst- und Weinbau.
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Welche Rolle spielt der Bio-Anbau?

Gut zehn Prozent der Agrarfläche in Deutschland wird ökologisch bewirtschaftet. Die Erträge sind aber geringer als bei den konventionell arbeitenden Bauern. Das reicht nicht, um die Nachfrage zu decken, deshalb werden Bio-Produkte importiert.
Beim Einkaufen entscheiden sich die Menschen vor allem bei veganen Ersatzprodukten für Bio - gefolgt von Eiern, Mehl und Milch.
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Redaktion: Petra Riffel
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