: Trumps Durchmarsch ins Weiße Haus?

16.01.2024 | 07:00 Uhr
Mit dem Iowa-Caucus haben für die Republikaner die Vorwahlen begonnen - mit einem deutlichen Trump-Sieg. ZDFheute live erklärt, was das für's Rennen ums Weiße Haus bedeutet.

Vorwahlen in Iowa - Was passiert bei ZDFheute live?

In den USA ist die erste wichtige Entscheidung im Wahljahr 2024 gefallen: Im Mittleren Westen, in Iowa, haben die Republikaner während eines Wintersturms mit dem traditionellen "Caucus" entschieden, wen sie als Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei sehen wollen. Ex-Präsident Donald Trump entschied das Rennen mit 51 Prozent der Stimmen klar für sich. Floridas Gouverneur Ron DeSantis kam mit gut 21 Prozent auf Platz 2 vor der früheren UN-Botschafterin Nikki Haley mit rund 19 Prozent der Stimmen.  

Warum der Start in Iowa so wichtig war

Auch wenn das ländlich geprägte Iowa wenig repräsentativ für den Rest des Landes ist, ist viel Geld dorthin geflossen: 100 Millionen Dollar sollen republikanische Gruppen für Fernseh-Werbung ausgegeben haben. Der Sieg in Iowa bringt oft Rückenwind für die Vorwahlen in den anderen Bundesstaaten, aber auch mediale Aufmerksamkeit - und damit Spendengelder.  
Die Demokraten von Präsident Biden halten in Iowa erstmals eine reine Briefwahl ab - die Ergebnisse sollen erst zum Super Tuesday im März vorliegen.  

Politikwissenschaftlerin Römmele bei ZDFheute live

Ist Trump nach dem Sieg in Iowa im parteiinternen Rennen um die Präsidentschaftskandidatur überhaupt noch aufzuhalten?  Darüber spricht Marc Burgemeister bei ZDFheute live mit Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele und ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen in Iowa.

Wie laufen die US-Präsidentschaftswahlen ab?

Wer Präsidentschaftskandidat der Republikaner oder Demokraten werden will, muss sich zunächst in Vorwahlen (Primaries) oder parteiinternen Wahlversammlungen (Caucuses) durchsetzen. Die Ausgestaltung, um die Delegierten für die Nominierungsparteitage (National Conventions) festzulegen, unterscheidet sich stark zwischen den Bundesstaaten. 
Die Primaries werden in den meisten Bundesstaaten abgehalten und vom Staat bezahlt und organisiert. An diesen dürfen alle registrierten Wahlberechtigten, auch ohne Parteizugehörigkeit, teilnehmen und wählen. Für die "open primaries" wird keine ausdrückliche Parteipräferenz vorausgesetzt, für die "closed primary" jedoch schon. 
Anders als die Primaries werden die sogenannten Caucuses von den Parteien organisiert und bezahlt. Sie finden nur in einzelnen Bundesstaaten statt, traditionell mit Start in Iowa. Gewählt werden lokale Delegierte auf kommunalen Veranstaltungen, meist in offenen Abstimmungen durch registrierte Parteiangehörige. 

Wann wird in welchem Bundesstaat gewählt?

Die Republikaner haben dieses Jahr am 15. Januar mit dem Caucus in Iowa begonnen, die Demokraten beginnen am 23. Januar mit den Primaries in New Hampshire. Joe Biden wird hier nicht auf dem Wahlzettel stehen, da die Parteiführung erst am 3. Februar in South Carolina startet. Die letzten Vorwahlen (Primaries) finden für beide Parteien am 4. Juni statt. 

Die Vorwahl-Termine der US-Republikaner

  • 15. Januar 2024: Iowa (Caucus) 
  • 23. Januar 2024: New Hampshire (Primary) 
  • 08. Februar 2024: Nevada, Virgin Islands (Caucuses)
  • 24. Februar 2024: South Carolina (Primary) 
  • 27. Februar 2024: Michigan (Primary) 
  • 02. März 2024: Idaho, Missouri (Caucuses) 
  • 03. März 2024: Washington D.C. (Primary) 
  • 04. März 2024: North Dakota (Caucus) 
  • 05. März 2024 "Super Tuesday": Alabama, Arkansas, California, Colorado, Maine, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee, Texas, Vermont, Virginia (Primaries), Alaska, American Samoa, Utah (Caucuses)
  • 12. März 2024: Georgia, Mississippi (Primaries), Hawaii (Caucus) 
  • 15. März 2024: Northern Mariana (Caucus)
  • 16. März 2024: Guam (Caucus) 
  • 19. März 2024: Arizona, Florida, Illinois, Kansas, Ohio (Primaries) 
  • 23. März 2024: Louisiana (Primary) 
  • 02. April 2024: Conneticut, Delaware, New York, Rhode Island,Wisconsin (Primaries)
  • 20. April 2024: Wyoming (Caucus) 
  • 21. April 2024: Puerto Rico (Primary) 
  • 23. April 2024: Pennsylvania (Primary) 
  • 01. Mai 2024: New Mexico (Caucus) 
  • 07. Mai 2024: Indiana (Primary) 
  • 14. Mai 2024: Maryland, Nebraska, West Virginia (Primaries) 
  • 18. Mai 2024: Montana (Caucus) 
  • 21. Mai 2024: Kentucky, Oregon (Primaries)
  • 04. Juni 2024: Washington D.C., Montana, New Jersey, New Mexico, South Dakota (Primaries)

Die Vorwahl-Termine der US-Demokraten

  • 23. Januar 2024: New Hampshire (Primary)
  • 03. Februar 2024: South Carolina (Primary) 
  • 06. Februar 2024: Nevada (Primary) 
  • 27. Februar 2024: Michigan (Primary) 
  • 05. März 2024 "Super Tuesday": Alabama, Arkansas, California, Colorado, Maine, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee, Texas, Utah, Vermont, Virginia (Primaries), American Samoa, Iowa (Caucus)
  • 12. März 2024: Democrats Abroad, Georgia, Mississippi, North Mariana, Washington (Primary)
  • 19. März 2024: Arizona, Florida, Illinois, Kansas, Ohio (Primaries)
  • 23. März 2024: Louisiana, Missouri (Primaries)
  • 02. April 2024: Conneticut, Delaware, New York, Rhode Island, Wisconsin (Primaries)
  • 06. April 2024: Alaska, Hawaii, North Dakota (Primaries)
  • 13. April 2024: Wyoming (Caucus)
  • 23. April 2024: Pennsylvania (Primary)
  • 28. April 2024: Puerto Rico (Primary)
  • 07. Mai 2024: Indiana (Primary)
  • 14. Mai 2024: Maryland, Nebraska, West Virginia (Primaries)
  • 21. Mai 2024: Kentucky, Oregon (Primaries)
  • 25. Mai 2024: Idaho (Caucus)
  • 04. Juni 2024: D.C., Montana, New Jersey, New Mexico, South Dakota (Primaries)
Die gewählten Delegierten kommen dann bei den National Conventions im Juli und August zusammen, um für beide Parteien den Kandidaten sowie den Vize der Partei für die nächste Präsidentschaftswahl zu bestimmen.  

Election Day traditionell am ersten Dienstag im November

Die Entscheidung, wer der nächste US-Präsident wird, fällt in einer bundesweiten Wahl am 5. November, dem Election Day. Dann werden in den Bundesstaaten die 538 Wahlfrauen und -männer bestimmt, die dem Electoral College angehören.
Diese geben am 16. Dezember ihre Stimmen ab, welche an den amtierenden Vizepräsidenten übersandt und am 6. Januar 2025 vom US-Kongress ausgezählt werden. Um zum nächsten Präsidenten gewählt zu werden, muss ein Kandidat eine Mehrheit von 270 Stimmen erreichen.
Mit Material von Bundeszentrale für politische Bildung, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg & ZDF.  

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