: Schafft die Ukraine den Durchbruch?

15.06.2023 | 19:30 Uhr
Kiew meldet die Rückeroberung weiterer Gebiete und Gegenwehr, der Westen berät über Waffenlieferungen. Militärexperte Marcus Keupp ordnet die Lage bei ZDFheute live ein.

Ukrainische Gegenoffensive und Treffen der NATO-Verteidigungsminister – Was passiert bei ZDFheute live?

Die lang erwartete ukrainische Gegenoffensive läuft. Beinahe täglich meldet Kiew die Rückeroberung von Ortschaften im Osten und Süden des Landes. Besonders heftig gekämpft wird derzeit in den Regionen Donezk und Saporischschja. Dabei kommen laut der ukrainischen Regierung deutlich mehr russische Soldaten ums Leben als ukrainische. Der Kreml dementiert – der russische Präsident Putin spricht von "katastrophalen Verlusten" für die Ukraine. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Im Abnutzungskrieg gegen Russland ist das ukrainische Militär auf westliche Hilfe angewiesen. Auch deshalb sind heute erneut die NATO-Verteidigungsminister und ihre Verbündeten in Brüssel zusammengekommen. Dort will die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe über neue Waffenlieferungen beraten. US-Verteidigungsminister Austin sagte, sein Land stehe "langfristig" hinter der Ukraine. Deren Verteidigungsminister Resnikow nimmt an den Beratungen teil und forderte vorab zusätzliche Waffenlieferungen.
Wie erfolgreich ist die ukrainische Gegenoffensive? Kann Kiew die zurückeroberten Gebiete langfristig halten? Wie ist die Lage der Menschen in der Ukraine? Was ist von dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe zu erwarten? Und welche Waffen benötigt Kiew jetzt? Darüber spricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit dem Militärexperten Marcus Keupp. Außerdem dabei: ZDF-Reporterin Alica Jung in Saporischschja und NATO-Korrespondent Florian Neuhann, der das Treffen in Brüssel einordnet.

Unklarheiten im Ukraine-Krieg und wie man damit umgeht

Der Ukraine-Krieg ist auch ein Informationskrieg. Eine Seite reklamiert militärische Erfolge, woraufhin die andere Seite dementiert. Welche Seite wirkliche Erfolge erzielt, lässt sich kaum unabhängig überprüfen. Das ist nicht nur aktuell so, sondern zeigte sich immer wieder im bisherigen Kriegsverlauf.
Ein Beispiel dafür ist der Fall der fast gänzlich zerstörten Stadt Bachmut in der Region Donezk. Immer wieder berichten beide Seiten über Geländegewinne – bis heute ist unklar, ob Russland die Stadt tatsächlich komplett unter Kontrolle hat.
Und auch aktuell berichtet die ukrainische Seite von kleineren Geländegewinnen, die im Zuge ihrer Gegenoffensive erzielt werden konnten, während Russlands Präsident Putin von hohen Verlusten auf ukrainischer Seite und einer insgesamt erfolglosen Gegenoffensive spricht. Um die aktuelle Lage besser verstehen zu können, ist es wichtig, bei der Berichterstattung über den Ukraine-Krieg verschiedene Perspektiven einzuholen.
Mit Material von ZDF, dpa, AP und AFP

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