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Sport gehört zum Auftrag

Fernsehrat Ulrich Lilie über den Sport im ZDF

Für Fernsehrat Ulrich Lilie ist das sportstudio „eine Institution in der Sportberichterstattung und insofern integraler Bestandteil des Programms.“ Zugleich hat er einen Wunsch an die Programm-Macher.

Porträt Fernsehratsmitglied Ulrich Lilie
Fernsehratsmitglied Ulrich Lilie.
Quelle: ZDF/Jana Kay

#Fernsehrat: Sport- und insbesondere Fußballrechte sind teuer – inwieweit halten Sie die finanziellen Aufwendungen beim ZDF für gerechtfertigt?

Ulrich Lilie: Das öffentlich-rechtliche Fernsehen berichtet über alle wichtigen Seiten des gesellschaftlich-öffentlichen Lebens. Zu dokumentieren, was ist, informiert die Menschen. Und der große Sektor des Sports gehört unbedingt zu dem Teil des öffentlichen Lebens, den ganz viele Menschen nicht nur interessant, sondern geradezu faszinierend finden. Darum gehört Sportberichterstattung, auch die Übertragung von Fußballspielen, zum öffentlich-rechtlichen Auftrag. In meinen Augen sind daher die Aufwendungen für den Sport gerechtfertigt. Selbstverständlich muss man stets genau schauen, welcher Preis in Bezug auf das Verhältnis zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu zahlen ist.

#Fernsehrat: Das aktuelle sportstudio hat sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Welchen Stellenwert hat das Format aus Ihrer Sicht im ZDF-Programm?  

Lilie: Das aktuelle sportstudio ist eine Sendung, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Das ist eine Institution und eine Marke in der Sportberichterstattung und insofern integraler Bestandteil des Programms. Ich würde mir manchmal wünschen, dass im Sportstudio nicht nur über die absoluten Spitzensportgeschichten berichtet wird, sondern dass es auch attraktive Berichterstattung aus speziellen und weniger bekannten Bereichen des Breitensports gibt. Sport ist ja eine der größten Vielfaltsveranstaltungen in Deutschland, in denen Menschen aller Nationen und Überzeugungen zu finden sind und abgebildet werden. Und darum hat Sport eine nicht zu unterschätzende integrative Funktion. Ob das in einem Verein im Ruhrgebiet oder in Leipzig ist oder bei anderen Breitensportveranstaltungen, diese Vielfalt dürfte für mich noch mehr vorkommen. Gerade in unserer vielfältigen Gegenwart. In den aktuellen sportstudio-Sendungen hätten auch solche Geschichten einen guten Platz.

#Fernsehrat: Für das Format sportstudio reportage soll die Studio-Magazin-Sendung zu einem filmischen und monothematischen Doku-Format entwickelt werden - auch um Portfolio-Lücken in der ZDFmediathek zu schließen. Was halten Sie davon?

Lilie: Ehrlich gesagt, habe ich mir das Format noch nicht ansehen können. Grundsätzlich schätze ich Reportage-Formate im Sport, wenn diese attraktive Hintergrundgeschichten liefern. In diesen Formaten kann man etwa die besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten, aber auch die wahnsinnigen Trainingsbemühungen der SportlerInnen zeigen, alles was hinter den Erfolgen und auch den Misserfolgen steht. Auch die schwarzen Seiten des Sportes – wie zum Beispiel das Durchökonomisierte im Sport - können in einer Reportage kritisch beleuchtet werden. Das alles ist attraktiv und wenn das in diesen Magazinen stattfindet, dann finde ich das gut.

#Fernsehrat: Welche Sportarten sollten im ZDF auf welche Art stärkere Beachtung finden?

Lilie: Ja, wir haben gelernt, dass gerade die jungen Sportarten – Basketball, Frauenfußball, Handball immer mehr Freundinnen und Freunde finden. Davon gilt es viel zu zeigen und nicht nur auf die Bundesliga zu fokussieren. Das ist für mich auch eine wichtige Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, eben dieses breite Spektrum des Sports abzubilden.

Zur Person:  Ulrich Lilie ist seit 2020 Mitglied im Fernsehrat und Vertreter der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung e. V. (Freie Wohlfahrtsverbände). Er engagiert sich im Programmausschuss Chefredaktion.

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