Update

: Freizeitstress, lass nach

von Anna Grösch
05.09.2023 | 17:45 Uhr
Die Deutschen haben weniger Freizeit, und die verbringen sie am liebsten auf der Couch. Sind wir faul? Oder vielleicht einfach überlastet?

Guten Abend,

die eigene Couch ist das "Epizentrum der modernen Freizeitgestaltung", sagt Prof. Ulrich Reinhardt, Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Nur zuhause rumsitzen - das klingt eigentlich erstmal ziemlich furchtbar, oder? Heute erschien der Freizeit-Monitor 2023. Bei dieser repräsentativen Umfrage kam heraus, dass die liebste Freizeitbeschäftigung der Menschen in Deutschland das "Internet nutzen" ist.
Quelle: ZDF
Auf den weiteren Plätzen landen Fernsehen, Musik hören und Beschäftigungen an PC, Laptop oder Tablet. Beschäftigungen in den eigenen vier Wänden also. Zudem verbringen immer mehr Menschen ihre Freizeit alleine. Eigentlich könnte man meinen, man hätte genug von den vergangenen Corona-Jahren, in denen Alleinsein die Normalität war und in der heimischen Isolation backen und Serien schauen das Freizeitgebot der Stunde war.
Doch neben einer erschreckenden Zunahme an psychischen Krankheiten gab es damals auch viele Menschen, die gesagt haben: "Endlich mal Ruhe, endlich mal keine Termine." Es gibt im Deutschen nicht umsonst das Wort "Freizeitstress". Denn in unserer Leistungsgesellschaft wird sogar die kostbare Freizeit zum Event und zur Verpflichtung: hier eine Feier, dort ein Ausflug. Vorbereitet werden muss auch noch irgendwas und eigentlich müsste man ja auch mal wieder Sport machen. Das kann alles sehr schön sein - kann aber auch stressen. Vor allem, wenn die Erwartungen anderer mit reinspielen.
Anders als während der Pandemie darf man nun wieder raus, unter Menschen, an die Arbeit. Und das zeigt sich auch im Freizeitmonitor: Die Deutschen haben wieder weniger Zeit für sich selbst. Während man 2020 im Durchschnitt noch vier Stunden und 19 Minuten für persönliche Aktivitäten aufwenden konnte, waren es dieses Mal nur noch drei Stunden und 55 Minuten. Der Hauptgrund dafür sei die Rücknahme des Homeoffice in einigen Betrieben, heißt es von den Machern der Studie.
Die heimische Couch als Zufluchtsort? Sich einfach mal berieseln lassen, nicht von einem Termin zum nächsten hetzen, nicht im Berufsverkehr stehen und nichts leisten. Wenn man darüber nachdenkt, klingt das doch nicht mehr so furchtbar, sondern ziemlich gut.

Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

Wahlen in besetzten Gebieten weder frei noch fair: Davon geht der britische Geheimdienst aus. Russland will in den besetzten ukrainischen Gebieten Wahlen abhalten lassen, doch diese dürften kaum international anerkannt werden. Unabhängige Kandidaten gibt es nicht, auch die Zahl der registrierten Wähler sei laut ukrainischen Angaben erheblich übertrieben.
Höchststand bei Opfern von Streubomben: 2022 sind so viele Menschen durch Streubomben getötet oder verletzt worden wie seit 2010 nicht mehr. Die meisten Opfer sind laut Angaben der Hilfsorganisation Handicap International Zivilistinnen und Zivilisten. Die meisten Opfer gab es 2022 in der Ukraine.
Foto soll General Surowikin zeigen: Der russische General galt als verschwunden. Nun ist ein Foto aufgetaucht, das ihn zeigen soll. Da stellt sich die Frage: Warum taucht "General Armageddon" kurz nach dem Tod Prigoschins wieder auf?
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was darüber hinaus wichtig ist

Haushaltswoche im Bundestag gestartet: Christian Lindner (FDP) muss heute im Bundestag seinen Sparkurs verteidigen. Der Haushaltsentwurf des Finanzministers ist umstritten und das nicht nur in der Opposition. Der Bundesrechnungshof wirft der Bundesregierung vor, Schulden zu verschleiern.

Weitere Schlagzeilen

Zahlen des Tages

Barbie ist der Kinoerfolg des Jahres: Weltweit hat die Komödie von Greta Gerwig bisher rund 1,4 Milliarden US-Dollar eingespielt.
Quelle: ZDF

Gesagt

Deutschland braucht dringend Lehrerinnen und Lehrer und diejenigen, die den Job bereits machen, werden mit zu vielen Aufgaben vom Unterrichten abgehalten. Das sagt der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, im ZDF Morgenmagazin.
Das sind so Dinge wie Datenschutz-Klimbim, da geht es um Gefährdungsbeurteilungen. Lauter so Zeug, das uns nur von dem abhält, wofür wir eigentlich da sind, nämlich vom Unterrichten.
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands
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Streaming-Tipps für den Feierabend

Die zweiteilige ZDFinfo-Doku "Die Gier nach Gold" erzählt von der ewigen Suche des Menschen nach dem glänzenden Edelmetall und warum es bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Seit Jahrtausenden ist Gold das Attribut von Göttern und Königen, steht für Reinheit, Ruhm und Macht. Doch seine Geschichte ist spannend und grausam zugleich - und gibt Forschern bis heute Rätsel auf. (Zwei Teile, je rund 45 Minuten)

06.09.2023 | 44:30 min
Nach 25 Jahren kommt Thomas zu einem Klassentreffen zurück an die Côte d'Azur. Doch für ihn ist der Ort für immer mit einem Trauma verbunden: In einer Nacht verschwand seine große Liebe Vinca. In "Das Mädchen und die Nacht" werden Thomas und sein Freund Max von den schrecklichen Geheimnissen ihrer Jugend heimgesucht. (Sechs Episoden, je rund 45 Minuten)

17.07.2023 | 01:32 min

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