Update

: Energiewende: Konzepte statt Luftschlösser

von Susanne Biedenkopf
20.06.2023 | 06:14 Uhr
Robert Habeck spricht beim Tag der Industrie - die Stimmung könnte besser sein, deutsch-chinesische Konsultation und Gedenktag für Geflüchtete.

Guten Morgen,

wenn der Bundesverband der Industrie (BDI) zum jährlichen Industrietag nach Berlin lädt, dann kommt, was Rang und Namen hat aus Politik und Wirtschaft. Und es lässt sich trefflich studieren, wie es so steht um die Beziehungen und das wechselseitige Miteinander. Nicht gut, um es auf den Punkt zu bringen.
Der Frust auf Seiten der Unternehmer und Unternehmerinnen ist groß, die Liste der Klagen lang. Wuchernde Bürokratie, Mikroregulierungen und Verbote statt verlässlicher Rahmenbedingungen und Offenheit für neue Ideen. Dazu der hohe Strompreis, der als dauerhafte Belastung die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen zerstören könne, so BDI-Präsident Siegfried Russwurm in seiner Eröffnungsrede.
Vielen Unternehmen gehe es tatsächlich gut, aber nicht am Standort Deutschland. Immer mehr Unternehmen beschäftigten sich damit, Teile ihrer Aktivitäten aus Deutschland abzuziehen und ins Ausland zu verlagern, weil dort die Rahmenbedingungen besser sind.
Reisende soll man nicht aufhalten? Das darf sicherlich nicht für diejenigen gelten, auf deren Arbeit der Wohlstand des Industrielandes Deutschland gründet. Darüber zumindest herrscht Einigkeit. Auch darüber, dass die Herausforderungen nur gemeinsam bewältigt werden können. Der Aufbau von neuem Vertrauen tut Not, hier ist wechselseitiges Entgegenkommen gefragt. Die Industrie unterstütze den Umbau in Richtung Klimaneutralität, so Russwurm. Und dabei brauche es mehr Tempo, mit klarer Richtung. Mit "Luftschlössern" sei die Energiewende nicht zu schaffen.
Heute ist nun Vizekanzler Robert Habeck beim Industrietag - erwartet wird, dass er eher als Wirtschafts- denn als Klimaminister spricht.
Einen guten Tag wünscht Ihnen

Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Ukrainische Gegenoffensive trifft auf erbitterten Widerstand: Die russischen Besatzer liefern laut Angaben aus Kiew heftige Gegenwehr. Dennoch wurden bereits mehrere Dörfer befreit.
Russischer Drohnenangriff auf Kiew in der Nacht: Dieser konnte vom ukrainischen Luftabwehrsystem abgewehrt werden.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Deutsch-chinesische Regierungskonsultationen: Bei den Gesprächen sind Kanzler Olaf Scholz (SPD) und der chinesische Ministerpräsident Li Qiang zugegen, außerdem zahlreiche Ministerinnen und Minister. Inhaltlich wird es wohl ein großes Spektrum geben: Zusammenarbeit bei Klima- und Gesundheitsfragen, Taiwan, Menschenrechte und der Krieg in der Ukraine. Li Qiang fliegt am Nachmittag weiter nach München zum bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Vorschläge der EU-Kommission für mehr Wirtschaftssicherheit: In Brüssel soll darüber gesprochen werden, wie man in wichtigen Sektoren unabhängiger werden kann. Doch die Vorschläge der EU-Kommission sind nicht bindend. Sie könnten jedoch die Diskussionen unter den EU-Mitgliedsstaaten anregen.

Zahl des Tages

108,4 Millionen Menschen waren Ende 2022 laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR auf der Flucht, ein Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Ende des Jahres 2021. Gleichzeitig ist das auch der größte Anstieg innerhalb eines Jahres, den das Flüchtlingshilfswerk je verzeichnet hat.
Hauptgrund dafür sei der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Der heutige Flüchtlingstag soll an die Situation der geflüchteten Menschen weltweit erinnern.

Gesagt

Der in der DDR geborene Schauspieler Ulrich Mühe wäre heute 70 Jahre alt geworden. Mühe spielte unter anderem im Oscar-prämierten Drama "Das Leben der Anderen" mit. Er starb 2007.
Ich habe mich nach der Wende zwingen müssen, es beim Namen zu nennen, aber ich wollte es sagen, Diktatur.
Schauspieler Ulrich Mühe über die DDR

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04.07.2024 | 01:54 min
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So wird das Wetter heute

Quelle: ZDF
Am Dienstag gibt es bei 24 bis 34 Grad häufig Gewitter, teils mit Unwettern durch Starkregen, Hagel und Sturmböen. Ganz im Norden bleibt es trocken.
Zusammengestellt von Anna Grösch
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