Update

: Als über Kabul Menschen vom Himmel fielen

von Christian Rohde
13.08.2024 | 06:00 Uhr
Im August 2021 stehen die Taliban vor Kabul, US- und Nato-Truppen ziehen ab. Wenige Tage später fällt die Stadt. Was geblieben ist.
Quelle: privat

Guten Morgen,

wenn Sie heute in den Himmel schauen, wird der meist blau auf Sie zurückblicken, die Sonne wird scheinen, vielleicht mit ein paar Wolken. Als heute vor drei Jahren die Menschen von Kabul in den Himmel blickten, schien auch ihnen eine gleißende Sonne. Doch vor den Toren der Stadt wehten weiße Flaggen, darauf in arabischer Schrift das Glaubensbekenntnis des Islams: "Es gibt keinen Gott außer Allah, und Muhammad ist sein Gesandter."
Die Taliban standen vor der afghanischen Hauptstadt und vor dem Sieg. Wenig später fielen Menschen vom Himmel. Menschen, die sich aus Angst vor der Schreckensherrschaft der Islamisten an die Fahrwerke von Flugzeugen der flüchtenden US-Streitkräfte klammerten und Sekunden später auf dem Beton der Startbahn zerschellten.
Drei Jahre ist das nun her. Hunderttausende Afghanen sind nach wie vor auf der Flucht. Aber das Scheitern der USA und seiner hochgerüsteten westlichen Partner gegen eine Guerilla-Truppe mit Pick-Ups und Kalaschnikows scheint fast vergessen. Zum Jahrestag des Falls von Kabul erzählen ehemalige Spione, afghanische Generäle und Taliban-Kämpfer im ZDF ihre Sicht auf das Scheitern des Westens im Afghanistan-Krieg. Ich möchte Ihnen die frontal-Dokureihe "Krieg der Agenten - der geheime Kampf gegen die Taliban" in der ZDF-Mediathek nahelegen.

12.08.2024 | 29:11 min
Darin kommt zum Beispiel der ehemalige Geheimdienstoffizier Azim S. zu Wort. Er hat den Fall Kabuls miterlebt, kämpfte an der Seite der westlichen Alliierten. Auf der Flucht vor den Taliban ist er in Ruanda gestrandet und sagt:
Ich möchte die Europäer fragen, die ihre Kinder in Afghanistan in den Kampf geschickt haben und die gefallen sind: Wofür sind sie gestorben?
Azim S., ehemaliger Geheimdienstoffizier
Kommen Sie gut durch den Tag
Christian Rohde, stellvertretender Redaktionsleiter ZDF frontal

Lage im Nahost-Konflikt

Schlag Irans gegen Israel könnte kurz bevorstehen: Die USA befürchten, dass mögliche Vergeltungsschläge Irans und seiner Verbündeten gegen Israel kurz bevorstehen könnten. Eine Ländergruppe bemüht sich weiterhin zu deeskalieren.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.

Was heute noch wichtig ist

Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Mauerbaus: Vor 63 Jahren wurde die innerdeutsche Grenzein Berlin dichtgemacht, Familien getrennt und die Teilung Deutschlands vollzogen. Am Vormittag gibt es heute eine zentrale Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte Berliner Mauer mit Zeitzeugen.
Putin empfängt Abbas: Nach eigenen Angaben will sich der Palästinenser-Präsident mit seinem langjährigen Partner Russland zur Nahostkrise abstimmen. Der Besuch soll noch bis morgen dauern.
Prozessauftakt nach Einsturz von Schallschutzmauer: Nachdem 2020 eine Autofahrerin auf der A3 gestorben ist, müssen sich nun drei Angeklagte in Köln vor Gericht verantworten. An der Autobahn hatte sich eine Betonplatte aus einer Lärmschutzwand gelöst und die Frau in ihrem Auto erschlagen.

Grafik des Tages

Der Fachkräftemangel ist da und er wird wohl noch größer werden. Die größte Lücke erwarten Expertinnen und Experten beim Institut der deutschen Wirtschaft bei den Verkäuferinnen und Verkäufern. Schon heute gibt es dort deutliche Engpässe.
Quelle: ZDF

Zahl des Tages

10,6 Prozent der Menschen sind Linkshänder. Das hat im Jahr 2020 die bis dahin größte Untersuchung zu dieser Thematik herausgefunden, durchgeführt von einem Forschungsteam der Universitäten St. Andrews, Athen, Oxford, Bristol und Bochum.
Der heutige Tag der Linkshänder soll darauf aufmerksam machen, dass unsere Welt vor allem für Rechtshänder gemacht ist: Linkshänder müssen sich noch immer oft umgewöhnen oder sich Spezialanfertigungen bei Scheren oder Musik- und Sportgeräten zulegen.

Gesagt

Er gilt als "Meister des Horrors" und seine Filme sind Klassiker unter allen Thriller-Fans: Heute vor 125 Jahren wurde Alfred Hitchcock geboren. Der britisch-amerikanische Regisseur hat offenbar schon immer gewusst, wie man seine Zuschauerinnen und Zuschauer mitreist:
Lassen Sie das Publikum immer so viel wie möglich leiden.
Alfred Hitchcok

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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

10.09.2024 | 01:50 min
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So wird das Wetter heute

Der Dienstag startet mit viel Sonne. Ab Mittag kommen im Westen und Süden Wolken und teils schwere Gewitter auf. Die Temperatur steigt an der Ostsee bis 26, sonst auf 30 bis 35 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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