Update

: Mehr Schatten, Grün, Wasser - und Milliarden

von Thorsten Duin
13.07.2023 | 17:28 Uhr
Hitze, Überschwemmungen, Trockenheit - die Regierung will mehr Schutz vor Extremwetter. Bliebe noch die Frage der Finanzierung.

Guten Abend,

vielerorts Rekordtemperaturen, die Ozeane so warm wie lange nicht, Wetterextreme in Teilen Asiens, in der Antarktis weniger Eis als sonst - "wir befinden uns auf unbekanntem Terrain", erklärte die Weltorganisation für Meteorologie zu Wochenbeginn. Zu den Folgen des Klimawandels kommt aktuell noch das Wetterphänomen El Niño hinzu, wie Mark Hugo und Inga Rabe hier erklären:

13.07.2023 | 01:41 min
Experten jedenfalls rechnen mit deutlich mehr Extremwetter. Schon jetzt verursache die Klimaerhitzung in Deutschland und Europa "enorme Schäden", wie Umweltministerin Steffi Lemke heute mahnt - nach Zahlen aus ihrem Haus allein 80 Milliarden Euro seit 2018. Die Entwicklung zwinge zur "Vorsorge und Anpassung". Die will die Regierung nun vorantreiben, das Kabinett verabschiedete heute einen entsprechenden Gesetzentwurf.
In Kurzform geht es darum, die Menschen besser vor Extremwetter zu schützen. Bis Ende des Jahres will der Bund eine konkrete Strategie in Kraft setzen, Länder und Gemeinden sollen verpflichtet werden, Maßnahmen zu erarbeiten - beispielsweise mehr Schatten und Abkühlung, weniger Beton, mehr Wiesen, mehr Bäume, eine entsprechende Wasserversorgung, wie Lemke im RBB am Beispiel der Großstadt Berlin aufzählt.

13.07.2023 | 01:57 min
Zustimmung kommt von Seiten der Kommunen: Vielerorts gebe es solche Pläne, man brauche sie aber "flächendeckend", so der Städtetag. Bleibt eine wichtige Frage: die des Geldes. "Hier besteht dringender Handlungsbedarf", mahnt der Verband kommunaler Unternehmen. Auf die Gemeinden kämen "immense Kosten" zu. Der Städtetag spricht von 55 Milliarden Euro bis 2030 und mehr als 16.000 Stellen für die Umsetzung. Mit den derzeitigen Förderprogrammen sei das jedenfalls nicht zu stemmen, so Städtetag-Chef Helmut Dedy. Er sieht Bund und Länder in der Pflicht. Die, versichert das Umweltministerium, würden das in der Umweltministerkonferenz auch noch diskutieren.

Grafik des Tages

Dürremonitor: Welche Regionen in Deutschland aktuell besonders trocken sind, zeigen Daten des Helmholtz-Zentrums:

Was darüber hinaus wichtig ist

China "Partner" und "systemischer Rivale": Nach langen Verhandlungen beschließt die Bundesregierung ihre China-Strategie. Das Papier soll eine Leitlinie sein für den Umfang mit der zweitgrößten Volkswirtschaft. Für Deutschland bleibe China "Partner, Wettbewerber, systemischer Rivale", resümiert Außenministerin Baerbock. Was das für die künftige Politik bedeutet, erläutert ZDF-Korrespondent Karl Hinterleitner:

13.07.2023 | 01:34 min
Aktivisten blockieren zeitweise Flughäfen: Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" kleben sich am Morgen auf den Rollfeldern in Hamburg und Düsseldorf fest und stören den Flugbetrieb.

13.07.2023 | 01:44 min
"Krieg in der Kornkammer der Welt": Bewaffnete Konflikte, die Folgen des Klimawandels und steigende Nahrungsmittelpreise treiben immer mehr Menschen in den Hunger, mahnt die Welthungerhilfe in ihrem Jahresbericht.  Im Bundeshaushalt indes sinkt der Etat für Entwicklungshilfe. Die Einschnitte seien "schmerzhaft" aber unausweichlich, sagt Entwicklungshilfeministerin Schulze im Morgenmagazin:

13.07.2023 | 05:10 min

Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

Russischer General muss gehen: Weil er die Führung in Moskau kritisierte, wird Iwan Popow - zuständig für den Süden der Ukraine - entlassen. Er ist nicht der erste Befehlshaber, den Moskau abzieht.
Selenskyj sieht "gute Verstärkung bei Waffen": Zwar blieb eine Einladung der Nato an die Ukraine aus - dennoch äußert sich Präsident Selenskyj nach dem Gipfel des Bündnisses zufrieden über Waffenlieferungen, Sicherheitsgarantien und eine klare Beitrittsperspektive.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Weitere Schlagzeilen

Zahl des Tages

Knapp 81.000 Heranwachsende im Alter von zehn bis 17 Jahren wurden im Jahr 2021 wegen einer psychischen Erkrankung oder Verhaltensstörung stationär behandelt. Bei Kindern und Jugendlichen sind das die häufigsten Ursachen für eine Aufnahme im Krankenhaus, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt.

Gesagt

Das geht von Känguru besuchen bis vielleicht Spinnen jagen.
Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin der DFB-Frauen
Nach 27-stündiger Reise beziehen die deutschen Fußballerinnen ihr WM-Quartier in Australien. Jetzt soll schnellstmöglich das nötige Turnierfeeling aufgebaut werden, in anderthalb Wochen steht das erste Spiel gegen Marokko an. Einen Lagerkoller befürchtet Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nicht - in der Akklimatisierungsphase gebe es schließlich auch ein umfangreiches Freizeitprogramm.
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Streaming-Tipps für den Feierabend

Knapper Wohnraum, explodierende Mieten: Immer mehr Betrüger nutzen die Not Wohnungssuchender aus und machen damit das große Geld. Abgezockt auf Wohnungssuche - das Rechercheteam von Die Spur ist den Immo-Fakes auf der Schliche. (29 Minuten)

12.07.2023 | 29:26 min
Von ihren echten Vorbildern oft kaum zu unterscheiden, kommen Tierroboter Meeresbewohnern wie Pottwalen oder Haien sehr nah, ohne sie zu stören. Dabei gelingen Aufnahmen, die mit normalen Kameras so nicht hätten gedreht werden können. TerraX ist mit Spionen im Ozean unterwegs. (43 Minuten)

16.07.2023

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