: Journalist präsentiert angebliche Alienleiche

14.09.2023 | 12:09 Uhr
Und es gibt sie doch - sagt ein selbsternannter Alien-Kenner in Mexiko. Als "Beweis" präsentiert er im Parlament zwei kleine, verschrumpelte vermeintliche Mumien.
Die angeblichen Mumien sei "die Königin der Beweise", behauptet Maussan.Quelle: Reuters
In Mexiko beflügeln angebliche Enthüllungen über außerirdische Wesen die Fantasie von Menschen, die an Ufos glauben. Der mexikanische Journalist José Jaime Maussan präsentierte vor Kongressabgeordneten zwei Kisten mit vermeintlichen Mumien, die in Peru gefunden worden sein sollen.
Es handle sich um "nicht-menschliche Wesen, die nicht Teil unserer irdischen Evolution sind", sagte der selbsternannte Ufo-Experte Maussan. Die verschrumpelten Körper mit kleinen, verformt wirkenden Köpfen sorgten für erstaunte Reaktionen unter den Politikern und lösten begeisterte Kommentare in den sozialen Netzwerken aus.
Die angeblichen Überreste wurden im mexikanischen Parlament präsentiert.Quelle: Reuters

Angebliche Mumien sollen 2017 gefunden worden sein

"Das ist die Königin aller Beweise", behauptete Maussan und sprach von DNA-Proben, die belegen könnten, dass es nichts Vergleichbares auf der Welt gebe. Die Bezeichnung "Außerirdische" wolle er jedoch noch nicht verwenden.
Die offenbar vertrockneten Körper wurden ihm zufolge im Jahr 2017 tief unter der Erde in der Sandwüste bei Nazca in Peru gefunden. Spezialisten der Nationalen Universität von Mexiko hätten sie mit Radiokarbonmessungen auf ein Alter von rund 1.000 Jahren datiert.
Das Physikinstitut der Universität bestätigte in einer Erklärung, dass es zwar Tests durchgeführt habe, jedoch nur zur Bestimmung des Alters und nicht der Herkunft der Exemplare. Das Labor "distanziert sich von jeglicher späteren Verwendung, Interpretation oder Falschdarstellung der von ihm herausgegebenen Ergebnisse", heißt es in der Erklärung.

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Fundort angeblich in der Nähe von Nazca-Linien

Organisiert wurde die Anhörung von dem Abgeordneten Sergio Gutiérrez "im Namen des öffentlichen Interesses". Er forderte die Redner auf, zu schwören, dass sie die Wahrheit sagen.
Die Sandwüste, in der die vermeintlichen Mumien gefunden worden sein sollen, ist für die Nazca-Linien bekannt - riesige, rätselhafte Figurenabbildungen, die in die Erde gescharrt wurden und nur aus der Vogelperspektive zu sehen sind. Viele Experten schreiben die Nazca-Linien alten indigenen Gemeinschaften zu.

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Maussan schon einmal als Schwindler enttarnt

Bereits damals hatte Maussan in Peru ähnliche Behauptungen aufgestellt. Ein Bericht der Staatsanwaltschaft kam allerdings zu dem Schluss, dass es sich bei den scheinbaren Mumien tatsächlich um "kürzlich hergestellte Puppen handelt, die mit einer Mischung aus Papier und synthetischem Klebstoff überzogen wurden, um das Vorhandensein von Haut zu simulieren".
Bei den Fundstücken handele es sich also "nicht um die Überreste von Außerirdischen". Die angeblichen Alienleichen waren damals nicht öffentlich gezeigt worden. Es war daher nicht nachvollziehbar, ob es dieselben waren, die Maussan nun dem mexikanischen Kongress präsentierte.

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Viele Kommentare in sozialen Netzwerken

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Andere verbreiteten Videos der Veranstaltung mit Kommentaren wie "die Marsmenschen sind gelandet", ein Nutzer rief dazu auf, UFO-Experte Maussan zum "Präsidenten für intergalaktische Beziehungen" zu machen.

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Quelle: AP, AFP

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