: Weißes Haus glaubt nicht an Außerirdische

14.02.2023 | 04:59 Uhr
Die abgeschossenen Flugobjekte über den USA und Kanada geben Washington noch immer Rätsel auf. Immerhin eins scheint klar zu sein: Mit Außerirdischen haben sie wohl nichts zu tun.
Nach dem Abschuss des Ballons hat das US-Militär unter anderem Details zu ähnlichen Ballonüberflügen in den vergangenen Jahre bekannt gebeben.Quelle: dpa (Chad Fish)
Die über Nordamerika abgeschossenen Flugobjekte stehen nach Angaben der US-Regierung nicht in Zusammenhang mit Außerirdischen. Zu dieser Klarstellung fühlte sich das Weiße Haus in Washington am Montag (Ortszeit) veranlasst.
Es gibt keinen Hinweis auf Aliens oder außerirdische Aktivitäten bei diesen jüngsten Abschussaktionen.
Karine Jean-Pierre, Sprecherin Weißes Haus
Zuvor hatte es gerade in Sozialen Medien Spekulationen über die Herkunft der Flugkörper gegeben, darunter auch, ob es sich dabei vielleicht um eine Invasion von Außerirdischen handeln könnte.
US-Jets haben weitere Flugobjekte abgeschossen:
Was sich hinter den abgeschossenen Gerätschaften allerdings tatsächlich verbirgt, wisse man immer noch nicht, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.
Die Bergung der Trümmer gestalte sich wegen des Terrains weiterhin sehr schwierig. Eines der Objekte sei vor Alaska auf Meereis gekracht, ein anderes liege am Grunde eines Sees, hieß es.
Ufos sind vor allem was für Spinner. So denkt die Mehrheit der Deutschen. Forschende sehen das anders. Harald Lesch über die Fakten:

12.04.2022 | 43:41 min
Seit Freitag hatte das US-Militär im nordamerikanischen Luftraum drei, bisher unidentifizierte Flugobjekte abgeschossen. Eines über Alaska, eines über Kanada und eines über dem Huronsee, der zu den Großen Seen im Norden der USA an der Grenze zu Kanada gehört.

Kaum Informationen über Zweck der Flugkörper

Bisher gibt es wenig belastbare Informationen, um was es sich bei den Flugkörpern handeln könnte oder wozu sie dienten. Das Objekt, das am Samstag über Kanada abgeschossen wurde, sei ein kleiner metallischer Ballon gewesen, an den eine Fracht gebunden gewesen sei, berichtete der Sender CNN am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf ein internes Pentagon-Memo.
Anfang Februar hatte das Eindringen eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den US-Luftraum für Aufregung gesorgt. Wenige Tage nach seinem Auftauchen schoss die US-Luftwaffe das Gefährt dann über dem Atlantik vor der Küste des Bundesstaates South Carolina ab.
War der Spionageballon Teil eines großen chinesischen Überwachungsprogramms?
Seitdem schaue man ganz genau hin, sagte Kirby auf die Frage, warum denn auf einmal so viele fliegende Objekte von US-Kampfjets vom Himmel geholt würden.
Wir sehen mehr, weil wir mehr suchen.
John Kirby, Nationaler Sicherheitsrat der USA
Man habe die Radareinstellungen verfeinert und suche nun konkret nach kleineren Objekten, die sich langsamer bewegten - so wie eben Ballons. Solche Objekte seien schwerer zu lokalisieren.

Kirby: Abschuss reine Vorsichtsmaßnahme

Kirby sagte, die kleinen Objekte würden "aus reiner Vorsicht" mit Raketen abgeschossen. Die Gefährte hätten aufgrund ihrer Flughöhe - viel niedriger als der chinesische Ballon - eine mögliche Gefahr für den zivilen Luftverkehr dargestellt. Jetzt sei man darauf fokussiert, die Trümmer zu bergen, um herauszufinden, was es mit den Objekten auf sich habe.
Auch früher schon wurden in den USA "nicht identifizierte Flugobjekte, die in den kontrollierten Luftraum eindringen" gemeldet:

09.08.2022 | 42:52 min
Nur eines sei schon klar, beruhigte Kirby: Die Flugkörper hätten keine Bedrohung dargestellt. Man habe untersucht, ob die Objekte eine Gefahr für Menschen am Boden darstellten und ob sie Signale aussendeten. "Das taten sie nicht", sagte Kirby.

Objekte könnten harmlos sein

Auch seien sie - anders als der chinesische Ballon - nicht manövrierfähig gewesen, sondern seien allein vom Wind angetrieben worden. Ebenfalls anders als bei dem chinesischen Ballon, bei dem sich die Regierung sicher scheint, dass er zu Spionagezwecken unterwegs war, könnten die anderen Objekte auch harmlosere Ziele verfolgt haben, zum Beispiel zu Zwecken der Wissenschaft.
Wir wissen, dass Länder, Firmen und Forschungsinstitute Objekte in solchen Höhen betreiben.
John Kirby
Das Weiße Haus steht dennoch unter Druck. Gerade Republikaner fordern mehr Informationen zu den abgeschossenen Flugobjekten.

Selbst Republikanerin Greene glaubt nicht an Aliens

"Die Menschen sind verängstigt und glauben verrückte Dinge, die im Internet stehen", twitterte die rechte Republikanerin Marjorie Taylor Greene, die in der Vergangenheit selbst Verschwörungstheorien anhing.
Tweet von Marjorie Taylor Greene
Es handle sich nicht um Außerirdische, stellte sie immerhin klar, aber es mangele an Transparenz.
Quelle: dpa

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