: "Dahomey" gewinnt Goldenen Bären

24.02.2024 | 20:16 Uhr
Der Dokumentarfilm "Dahomey" der Regisseurin Mati Diop hat den Goldenen Bären der diesjährigen Berlinale gewonnen. Für die ZDF-Koproduktion "Sterben" gab es einen Silbernen Bären.

Bei der Preisverleihung der Berlinale gab es zahlreiche Überraschungen. Mancher Favorit ging leer aus. Überschattet wurde die Berlinale von den aktuellen Krisen und Konflikten.

25.02.2024 | 01:31 min
Ein Goldener Bär für die französisch-senegalesische Filmemacherin Mati Diop, ein Silberner Bär für Deutschland: Die Internationale Jury der 74. Filmfestspiele Berlin hat am Samstagabend die Hauptpreise der Berlinale verliehen. Den Preis für den Besten Film vergab das Gremium unter Leitung der kenianisch-mexikanischen Schauspielerin und Filmemacherin Lupita Nyong'o an "Dahomey" von Mati Diop.
Der Film mit den beteiligten Ländern Frankreich, Senegal und Benin erzählt die Geschichte von 26 Kunstschätzen des Königreichs Dahomey. Sie verlassen Paris und kehren in ihr Herkunftsland zurück, das heutige Benin. Im Jahre 1892 waren die Kunstschätze zusammen mit Tausenden anderen Gegenständen geraubt worden.

In Berlin fand im Rahmen der Berlinale die Preisverleihung statt. Anderthalb Wochen gab es beim größten Publikums-Filmfest der Welt mehr als 230 Filme zu sehen.

24.02.2024 | 01:40 min

Silberne Bären auch an deutschen Film "Sterben"

Die ZDF/Arte-Koproduktion "Sterben" von Matthias Glasner wurde mit dem Silbernen Bären für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. In dem dreistündigen Epos inszeniert Glasner - laut ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke - "mit einem hervorragenden Schauspielerensemble ein Familiendrama". Schwankend zwischen Humor und Tragik drehe sich "Sterben" um die großen Themen Familie, Liebe, Alter und Tod. "Dass er Jury und Publikum überzeugen konnte, freut uns außerordentlich", so Bilke.
Der Silberne Bär "Großer Preis der Jury" ging beim Abschlussabend im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz an den Streifen "A Traveler's Needs" von Hong Sangsoo (Südkorea). In dem Streifen mit Isabelle Huppert geht es um eine europäische Frau in Südostasien. Der Teddy für den besten Dokumentarfilm ging an die ZDF/ARTE Koproduktion "Teaches of Peaches".
Mit dem Silbernen Bären "Preis der Jury" zeichnete die siebenköpfige Jury den Film "L' Empire" (The Empire) von Bruno Dumont (Frankreich/Italien/Deutschland/Belgien/Portugal) aus, der einen geheimen Krieg zwischen guten und bösen außerirdischen Mächten thematisiert.
Für die Beste Regie wurde Nelson Carlos De Los Santos Arias für den Wettbewerbsbeitrag "Pepe" (Dominikanische Republik/Namibia/Deutschland/Frankreich) mit einem Silbernen Bären geehrt. Darin geht es um ein Nilpferd in Südamerika.

Die Preisträger der diesjährigen Berlinale

  • Goldener Bär für den besten Film: "Dahomey" von Mati Diop
  • Silberner Bär Großer Preis der Jury: "Yeohaengjaui pilyo" ("A Traveler's Needs") von Hong Sangsoo
  • Silberner Bär Preis der Jury: "L’Empire" von Bruno Dumont
  • Silberner Bär für die beste Regie: Nelson Carlos De Los Santos Arias für "Pepe"
  • Silberner Bär für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle: Sebastian Stan in "A Different Man"
  • Silberner Bär für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle: Emily Watson in "Small Things Like These"
  • Silberner Bär für das beste Drehbuch: Matthias Glasner für "Sterben"
  • Silberner Bär für herausragende künstlerische Leistung: Kameramann Martin Gschlacht für "Des Teufels Bad"
  • Der Teddy für den besten Dokumentarfilm ging an die ZDF/ARTE Koproduktion "Teaches of Peaches".

20 Filme im Bären-Rennen

Eine siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz der kenianischen Schauspielerin Lupita Nyong'o entschied über die Vergabe der Preise und vergab im Berlinale-Palast in Berlin die begehrten Bären an ihre Preisträger.
Im Wettbewerb konkurrierten 20 Produktionen um den Goldenen und die Silbernen Bären. Im vergangenen Jahr gewann der französische Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" den Goldenen Bären. Der Ehrenbär für das Lebenswerk wurde bereits an den US-Regisseur Martin Scorsese vergeben.

Friedensfilmpreis und Gläserner Bär vergeben

Im Vorfeld sind bereits der Friedensfilmpreis an den Dokumentarfilm "Favoriten" von Ruth Beckermann verliehen worden, wie die Heinrich-Böll-Stiftung mitteilte. In der Jurybegründung für den Friedensfilmpreis heißt es, Beckermann zeige eindrücklich, dass Bildungsarbeit Friedensarbeit ist. Der Friedensfilmpreis gehört zu den unabhängigen Preisen der Berlinale und wurde zum 39. Mal vergeben.

Der US-amerikanische Regisseur Martin Scorsese ist mit dem Goldenen Ehrenbär ausgezeichnet worden. Seit den 70ern zählt er zu den stilprägendsten Kino-Regisseuren weltweit.

21.02.2024 | 02:29 min
Der jordanische Film "The Strangers' Case" von Brandt Andersen hat den zum 19. Mal verliehenen Amnesty-Filmpreis erhalten. Die Produktion könne einen Beitrag leisten zu einem Aufschrei der Zivilgesellschaft, um die menschenverachtende Flüchtlingspolitik in Europa zu beenden, erklärte die Preisjury. Der Spielfilm zeigt die Odyssee einer Flucht aus Syrien.
Den Gläsernen Bären für den besten Film der Generation 14-plus vergab die Jury an "Last Swim" von Sasha Nathwani. Der Große Preis der Internationalen Jury für den Besten Film in der Generation 14-plus ging an "Comme le feu" von Philippe Lesage.

Berlinale: Wichtigstes Filmfestival in Deutschland

Die Berlinale ist das wichtigste Filmfestival in Deutschland und eines der wichtigsten Filmfestivals weltweit. Bis zum Ende der 74. Ausgabe sollten insgesamt 233 Filme aus 80 Ländern gezeigt werden.
Quelle: AFP, epd

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