: Großneffe von Brigitte Macron verprügelt

16.05.2023 | 21:32 Uhr
Am Rande von Protesten gegen die französische Rentenreform in Amiens ist der Großneffe von Brigitte Macron verprügelt worden. Politiker verschiedener Lager verurteilten die Tat.
Ein Verwandter von Brigitte Macron (r.), der Frau des französchen Präsidenten, ist am Rande von Protesten gegen die Rentenreform angegriffen worden.Quelle: epa
Der Großneffe von Brigitte Macron ist bei einem mutmaßlich politisch motivierten Angriff am Rande einer Demonstration gegen die Rentenreform in Frankreich verprügelt worden. Die französische Première Dame zeigte sich am Dienstag empört über die "Feigheit, Dummheit und Gewalt" der Täter.

Präsident Macron: Gewalt "inakzeptabel und unsäglich"

Präsident Emmanuel Macron nannte den Angriff "inakzeptabel und unsäglich". Die Polizei nahm nach dem Vorfall am Montagabend acht Verdächtige fest.
Ich habe diese Gewalt wiederholt angeprangert, die nur zum Schlimmsten führen kann.
Brigitte Macron, französische Première Dame
Ihr Verwandter, der 30-jährige Jean-Baptiste Trogneux, war in der nordfranzösischen Stadt Amiens von Regierungsgegnern verprügelt worden. Sein Vater Jean-Alexandre Trogneux sagte, sein Sohn sei am Kopf, an Armen und Beinen getroffen worden.
Er wurde angegriffen, weil er unser Großneffe ist.
Emmanuel Macron, französischer Präsident
"Gewalt hat in einer Demokratie keinen Platz", betonte der französische Präsident nach seiner Ankunft in Island zu einem Gipfeltreffen des Europarats.

Frankreichs Präsident Macron hat seine Rentenreform auch ohne Mehrheit im Parlament per Dekret verabschiedet. Die Wut auf der Straße hat sein politischer Schachzug nur weiter befeuert.

22.03.2023

Vater des Opfers: "Sie sind zu weit gegangen"

Der Vater des Opfers sagte, sein Sohn sei von einer Gruppe erkannt worden, die an einem Protest gegen die Rentenreform von Präsident Macron teilgenommen habe. Die Angreifer hätten ihn vor seinem Schokoladengeschäft verprügelt und "den Präsidenten, seine Frau und unsere Familie" beleidigt, bevor sie weggelaufen seien. Sein Sohn sei in ärztlicher Behandlung.
"Sie sind zu weit gegangen", sagte der Vater. Auch viele weitere Politiker verurteilten die Tat. Der linke Politiker Alexis Corbière sprach von einer "feigen Tat".
Ja zu demokratischer Debatte, nein zu Gewalt und Terror.
Eric Ciotti, Chef der konservativen Partei Les Républicains

Sechs Männer und zwei Frauen festgenommen

Der Angriff ereignete sich kurz nach einem TV-Interview mit Macron. Die von der Polizei festgenommenen acht Verdächtigen waren nach Angaben eines Polizisten am Dienstag noch in Gewahrsam. Jean-Alexandre Trogneux zufolge handelt es sich bei den Festgenommenen um sechs Männer und zwei Frauen.
Die von Macron durchgesetzte Reform des Rentensystems in Frankreich beinhaltet unter anderem eine Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre. Das Gesetz sorgt in Frankreich seit Monaten für Proteste. Mehr als zwei Drittel der Franzosen lehnen die Rentenreform ab.
Quelle: AFP

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