: Bus stürzt in Venedig von Brücke: Viele Tote

04.10.2023 | 04:45 Uhr
In Venedig ist ein Bus von einer Brücke gestürzt. Mindestens 21 Menschen sind dabei ums Leben gekommen, weitere wurden verletzt.

Derweil laufen bereits Ermittlungen, warum es zu dem Unglück in Venedig kam.

04.10.2023 | 01:23 min
Bilder des Grauens aus der Traumstadt: In Venedig im Festlandstadtteil Mestre hat am Dienstagabend ein Bus die Brüstung einer Hochstraße durchbrochen und ist von einer Brücke rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Der mit Gas betriebene Bus mit rund 40 Personen an Bord stürzte auf Gleise und fing unmittelbar nach dem Aufprall Feuer.

Deutscher unter den Opfern in Venedig?

Nach Angaben der zuständigen Präfektur starben insgesamt 21 Menschen, darunter auch eine Urlauberin oder ein Urlauber aus Deutschland. Vonseiten des Auswärtigen Amts gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Mindestens fünf der Todesopfer sollen aus der Ukraine kommen, andere aus Frankreich und Kroatien. 15 Menschen wurden nach einer Bilanz der Präfektur aus der Nacht verletzt, mehrere davon schwer.

Umstände zu Busunglück noch unklar

Der hybrid-betriebene Bus war gegen 19.45 Uhr von der Brücke auf eine darunter verlaufenden Bahnstrecke gestürzt und hatte dann sofort Feuer gefangen.
Nach ersten Angaben wurden auf der Straße keine Bremsspuren entdeckt, was als Hinweis auf einen Schwächeanfall des Fahrers gedeutet wurde. Auch der Zustand der etwa 70 Jahre alten Brücke soll überprüft werden.
Aufklärung erhoffen sich die Ermittler von Überwachungskameras, die an der Stelle den Verkehr im Blick haben. Der Bahnverkehr musste stundenlang unterbrochen werden.
Die Brücke des Busunglücks in VenedigQuelle: epa

Mit an Bord im Bus: Tagesurlauber

Bei dem Fahrzeug handelte es sich um den Shuttlebus eines Campingplatzes im Stadtteil Marghera. An Bord waren Tagesurlauber, die am Abend aus der Altstadt zurück aufs Festland wollten. Das Unglück ereignete sich etwa drei Kilometer vor dem Ziel.
Der Fahrer hatte mehrere Jahre Berufserfahrung. "Wir sollten den nächsten Bus nehmen. Aber der kam nicht. Und dann haben wir es gehört", erzählten junge deutsche Touristen, die ebenfalls auf dem Campingplatz waren, im Fernsehen. "Es ist eine Tragödie."

Meloni und Bürgermeister bestürzt

Aus vielen Ländern kamen Solidaritätsbekundungen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb auf Englisch auf der Online-Plattform X: "Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden."
X-Post von Annalena Baerbock
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich bestürzt. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Ich stehe in engem Kontakt mit Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro und Innenminister Matteo Piantedosi, um die Nachrichten über diese Tragödie zu verfolgen", sagte Meloni laut einer Mitteilung.
Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sprach von einer "schrecklichen Tragödie", die seine Stadt am Abend heimgesucht habe. "Eine apokalyptische Szene, es gibt keine Worte", so Brugnaro in einem Post auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).
Quelle: dpa, AFP, Reuters

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