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: Mehr Menschen sind in Deutschland ertrunken

08.08.2024 | 11:00 Uhr
Insbesondere Senioren sind beim Baden gefährdet. Angesichts der Zahl der ertrunkenen Menschen 2024 in Deutschland warnt die DLRG vor Leichtsinn beim Baden und Wassersport.

Zur Abkühlung springen viele Menschen von Brücken ins Wasser. Doch dabei riskieren sie gefährliche Verletzungen und vielleicht sogar ihr Leben. Die DLRG versucht aufzuklären.

08.08.2024 | 05:30 min
Mindestens 253 Menschen sind in diesem Jahr bereits in Deutschland ertrunken - 35 mehr als in den ersten sieben Monaten 2023. Das hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bekannt gegeben. 150 seien seit Beginn der Badesaison im Mai gestorben.
Allein am Wochenende vom 20. und 21. Juli ertranken laut dpa in ganz Deutschland fünf Menschen, drei weitere Personen, darunter zwei Kinder, konnten rechtzeitig gerettet werden.

Viele Todesfälle in Flüssen und Seen

77 Menschen sind laut DLRG in Seen ertrunken, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 82. Die Zahl der Personen, die in Flüssen umkamen, ist zum dritten Mal in Folge gestiegen - von 77 auf 92.
Die strömenden Gewässer bergen die meisten Gefahren. Dessen sollten sich die Leute beim Aufenthalt an Flüssen bewusst sein. Vom Schwimmen in Flüssen kann ich den allermeisten nur abraten.
Ute Vogt, Präsidentin der DLRG
Häufig würden Gefahren in Flüssen oder Seen nicht erkannt oder falsch eingeschätzt: Strömungen, niedrige Wassertemperaturen oder Boots- und Schiffverkehr. Generell rät die DLRG dazu, nur dort baden zu gehen, wo das Wasser bewacht wird und Rettungsschwimmer im Zweifel vor Ort sind.
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Mehr Menschen im Meer ertrunken

Auch in den Meeren sind in diesem Jahr bisher mehr Menschen ertrunken als im gleichen Zeitraum 2023, die Zahl der Todesopfer stieg von neun auf 13. Zehn Personen starben in der Ostsee, drei in der Nordsee. In beiden Meeren waren Unfälle mit Booten oder beim Wassersport sowie Badeunfälle früh morgens oder spät abends der Grund.
In Schwimmbädern starben in diesem Jahr bisher acht Menschen.
76 Prozent der Ertrunkenen waren Männer.

Ältere mit Vorerkrankungen besonders gefährdet

Die DLRG weist auch darauf hin, dass gerade ältere Menschen mit Vorerkrankungen beim Baden und Wassersport gefährdet sind. Wer eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hat, sollte besonders vorsichtig sein.
Wenn Ältere dann noch an abgeschiedenen Stellen badeten, sei die Gefahr groß, dass niemand ihren Unfall mitbekomme. "Wir raten daher Senioren, dass sie erst ihren Arzt fragen sollten, bevor sie allein im See schwimmen gehen", so Michael Förster von der DLRG Bayern im Juli gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Fast jedes drittes Todesopfer in diesem Jahr, dessen Alter bekannt ist, war laut DLRG-Statistik über 71.
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Wie kann ich mich vor Badeunfällen schützen?

Auch für andere Altersgruppen hat die DLRG Hinweise, um das Risiko beim Baden und Wassersport zu minimieren: Beim Stand-up-Paddling, Kitesurfen, Bootfahren etc. sollten Schwimmwesten getragen werden.
Gerade bei großer Hitze sollte man sich zunächst abkühlen und nicht direkt ins kalte Wasser springen. Alkohol, Cannabis und andere Drogen seien tabu, wenn es ins Wasser geht.

Rund 20 Prozent der Grundschulkinder sind laut DLRG Nichtschwimmer, knapp 60 Prozent nicht sicher im Wasser. Die Gründe sind vielfältig

08.06.2023 | 02:00 min
Auch der Klimawandel trägt laut DLRG dazu bei, dass die Zahl der Ertrunkenen steigt. So verunglückten in diesem Jahr Menschen in mehreren Hochwassergebieten.
Bereits 2023 war die Zahl der Ertrunkenen laut DLRG im Vergleich zum Vorjahr von 355 auf 378 gestiegen.

Immer wieder kommt es zu tödlichen Badeunfällen – vor allem in Seen, Teichen und Flüssen.

06.07.2022 | 07:13 min

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Quelle: ZDF
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