: "Generalamnestie" für gesperrte Nutzer?

24.11.2022 | 08:02 Uhr
Auf Twitter wird erneut abgestimmt. Diesmal lässt Elon Musk nicht nur über ein einziges Konto entscheiden, es geht um eine "Generalamnestie für gesperrte Konten".
Die Abstimmung läuft bis Donnerstagabend (MEZ).Quelle: Twitter.com
Twitter-Besitzer Elon Musk hat nach der Freischaltung des gesperrten Accounts von Ex-US-Präsident Donald Trump eine Online-Umfrage über eine grundsätzliche Entsperrung blockierter Nutzerkonten gestartet.
Musk fragte die Twitter-Nutzer, ob sie für oder gegen eine "Generalamnestie für suspendierte Konten" seien. Ausgenommen seien Nutzer, die gegen Gesetze verstoßen hätten oder für "unerhörtes Spam" verantwortlich seien. Die Online-Umfrage läuft bis Donnerstagmittag (Ortszeit; früher Abend MEZ).

Twitter: Über Trump-Konto wurde bereits abgestimmt

Musk hatte vergangene Woche eine Twitter-Umfrage gestartet, ob Trumps Twitter-Konto, welches nach der Kapitol-Erstürmung am 6. Januar 2021 gesperrt wurde, wieder freigegeben werden sollte. Von den mehr als 15 Millionen Teilnehmern stimmten 51,8 Prozent für eine Freigabe.
Das Konto des Republikaners, der Tage zuvor ins Rennen um die Präsidentschaftswahl 2024 eingestiegen war, wurde daraufhin wieder freigegeben. Trump hat aber noch keinen Tweet abgesetzt.

Twitter-Übernahme läuft chaotisch ab

Musk hatte nach dem Kauf von Twitter eigentlich angekündigt, dass über eine Freischaltung gesperrter Nutzerkonten erst nach Einsetzung eines "Rats zur Moderation von Inhalten" bei dem Kurzbotschaftendienst entschieden werden solle.
Der Chef des Elektroautobauers Tesla und reichste Mensch der Welt hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar (rund 43 Milliarden Euro) übernommen und in der Folge die Chefetage und dann rund die Hälfte der Belegschaft gefeuert.

Elon Musk hat kurz nach dem Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter den Verwaltungsrat aufgelöst. Der Milliardär hat somit die alleinige Macht bei dem Online-Netzwerk übernommen.

01.11.2022
Der von Musk vorangetriebene Umbau des Kurzbotschaftendienstes verläuft äußerst chaotisch. So legte Musk ein neues Abo-Modell mit dem blauen Verifizierungssymbol auf Eis, nachdem es eine Flut von gefälschten Profilen auf Twitter gegeben hatte.
Mehrere große Konzerne haben wegen Bedenken über die Entwicklung von Twitter inzwischen ihre Werbung in dem Netzwerk ausgesetzt. Die Frage ist insbesondere, wie Twitter künftig gegen Hassbotschaften und die Verbreitung von Falschnachrichten vorgehen wird.
Der Prozess des Twitter-Kaufs, zusammengefasst in acht Akten:
Quelle: AFP

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