: Island: Lage nach Vulkanausbruch stabil

20.12.2023 | 11:19 Uhr
Nach wochenlangen Erdbeben ist ein Vulkan im Südwesten Islands ausgebrochen - die Intensität hat inzwischen nachgelassen. Die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt.

Nach dem Vulkanausbruch im Südwesten Islands sprudeln aus einer kilometerlangen Spalte Lavafontänen. Es besteht die Gefahr, dass sich weitere Schlote öffnen.

20.12.2023 | 00:20 min
Der Vulkanausbruch auf Island hat deutlich an Intensität abgenommen. Am Mittwoch trat die glutrote Lava zunächst nur noch an vereinzelten Stellen an die Erdoberfläche, wie Live-Aufnahmen des Rundfunksenders RÚV zeigten.
Zu Beginn der wochenlang erwarteten Eruption hatte die Lava am späten Montagabend zunächst eine Feuerwand gebildet, die aus einem schätzungsweise vier Kilometer langen Erdspalt sprudelte.

Der in Island ausgebrochene Vulkan liegt auf der Halbinsel Reykjanes 40 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavik entfernt.

19.12.2023 | 01:16 min

Schlechte Sicht aufgrund von Schneefall

Nur noch ein Drittel dieser Spalte sei derzeit aktiv, berichtete RÚV am Morgen. Die Aktivität sei stabil und wenig habe sich in der Nacht verändert. Schlechte Sicht aufgrund von Schneefall beeinträchtigte jedoch die Einschätzung der Lage.
Der Spalt vergrößerte sich im Laufe der Nacht und wuchs bis zum frühen Morgen auf etwa vier Kilometer an, wie ein Vulkanologe sagte. Der Riss ist Experten zufolge um ein Vielfaches länger als bei den Ausbrüchen der vergangenen Jahre auf der Halbinsel Reykjanes.

Vulkanausbruch verlangsamt - Erdbeben nehmen ab

Ein Vulkanologe sagte, der Ausbruch habe sich verlangsamt und könnte in den kommenden Tagen - möglicherweise bereits vor dem Wochenende - abklingen. Das isländische Wetteramt sprach am Dienstagabend von drei Schloten, aus denen derzeit noch Lava komme.

Ein Ort mit 3.700 Einwohnern wurde im November auf Island vollständig evakuiert.

13.11.2023 | 02:41 min
Auch die Zahl der Erdbeben in der Region nahm spürbar ab: Nachdem der Ausbruch in der Nacht nach seinem Beginn von Hunderten Erschütterungen begleitet wurde - darunter zwei von einer Stärke von über 4,0 - bebte es am Mittwoch nur noch vereinzelt, wie Daten des Wetteramtes zeigten.

Polizei warnt Vulkanbegeisterte

Die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt, wie die Behörden betonten. Das Wetteramt warnte, dass sich plötzlich neue Schlote öffnen könnten.
Die Polizei in der Region bat Vulkanbegeisterte außerdem, es sich zweimal zu überlegen, ob sie die anstrengende und insgesamt 18 bis 20 Kilometer lange Wanderung ins Gebiet bei den derzeitigen Witterungsbedingungen wirklich auf sich nehmen wollten.
Weihnachten stehe vor der Tür und man wolle, dass auch Rettungskräfte während der Festtage daheim bleiben könnten, schrieb die Behörde auf Facebook.

Der Vulkanausbruch auf Island habe sich über verschiedene Kennwerte angekündigt, erklärt Geologe Prof. Ingo Sass. Der konkrete Ausbruchszeitpunkt sei dennoch überraschend.

19.12.2023 | 09:07 min

Vulkanausbruch bedroht isländische Stadt Grindavik

Der Vulkanologe Armann Höskuldsson sagte, der Riss erstrecke sich Richtung Grindavik. Glücklicherweise fließe keine Lava in Richtung der dortigen Kraftwerke. Gebäude seine derzeit nicht gefährdet, hieß es.

Die Eruption könnte seiner Einschätzung nach eine Woche bis zehn Tage andauern, sagte Höskuldsson dem isländischem Rundfunksender RUV.

Nach dem Vulkanausbruch auf Island fragen sich die Menschen aus dem evakuierten Gebiet, wie es weitergeht. ZDF-Mitarbeiterin Margret Palsdottir schildert Eindrücke.

19.12.2023 | 09:05 min

Rote Warnstufe für die Luftfahrt

Für die Luftfahrt wurde am Montagabend die rote Warnstufe ausgerufen. Der Flughafenbetreiber Isavia erklärte aber auf seiner Website, derzeit gebe es bei Starts und Landungen am internationalen Hauptstadtflughafen Keflavik keinerlei Behinderungen.

Island liegt genau auf dem Mittelatlantischen Rücken. Warum es auf der Insel besonders viele Erdbeben und Vulkanausbrüche gibt, erklärt dieses Video.

19.12.2023 | 00:36 min
Quelle: AFP, Reuters

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