: Glückt die erste kommerzielle Mondlandung?

22.02.2024 | 12:16 Uhr
Viele Versuche sind schiefgelaufen. Eine US-Firma hat nun einen neuen Anlauf für die erste kommerzielle Mondlandung gestartet: Gegen Mitternacht soll "Nova-C" aufsetzen.

Die US-Firma "Intuitive Machines" hat den unbemannten Lander "Nova-C" zum Mond geschickt. Gelingt die Mission, ist es die erste erfolgreiche kommerzielle Mondlandung.

22.02.2024 | 02:11 min
Mondlandungen gelten als technisch äußerst anspruchsvoll - und laufen oft schief. Nach mehreren gescheiterten Versuchen verschiedener Unternehmen will die US-Firma Intuitive Machines heute Raumfahrtgeschichte schreiben und die erste kommerzielle Mondlandung schaffen.
Läuft alles nach Plan, setzt der Lander "Nova-C" um 23:49 Uhr (MEZ) sanft in der südlichen Region des Erdtrabanten auf. Es wäre nicht nur die erste kommerzielle Mondlandung, sondern auch für die USA ein besonderes Ereignis: die erste - wenn auch unbemannte - US-Mondlandung seit den "Apollo"-Missionen vor mehr als 50 Jahren.

"Odysseus" wiegt 700 Kilogramm

Der Lander "Nova-C" - Spitzname "Odysseus" - war vor einer Woche vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus gestartet. Ins Weltall befördert wurde er von einer "Falcon 9"-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk.

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"Odysseus" ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen. Einen großen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt.
Blick zurück auf die Erde: "Nova-C" nach dem Start vor einer WocheQuelle: AFP

Lander in "ausgezeichnetem" Zustand

Nach dem Start informierte Intuitive Machines regelmäßig über den "ausgezeichneten" Zustand von "Odysseus" und veröffentlichte Bilder. Der Start war um einen Tag verschoben worden, weil die Temperaturen des Treibstoffs Methan von der Norm abwich, hieß es in einer Mitteilung der Nasa.
"Nova-C" koppelte sich rund 50 Minuten nach dem Start erfolgreich von der Trägerrakete ab und machte sich auf den Weg zum Mond. Man sei sich allerdings bewusst, dass bis zu einer erhofften Mondlandung noch "enorme Herausforderungen" bevorstünden, sagte der Chef von Intuitive Machines, Steve Altemus.

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"Nova-C"-Mission ist Teil von Nasa-Programm

Die Mission ist Teil des Programms "CLPS" (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa. Damit will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich. Dazu vergibt sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen und arbeitet mit diesen zusammen. Insgesamt sind für das "CLPS"-Programm bis 2028 umgerechnet etwa 2,4 Milliarden Euro veranschlagt.

Zwei Mondmissionen mit Problemen

Ob die Mission von Intuitive Machines klappt, ist alles andere als sicher. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Januar die "Peregrine"-Kapsel los - ebenfalls als Teil des "CLPS"-Programms der Nasa. Schon kurz nach dem Start gab es Probleme, das Ziel einer Mondlandung musste aufgegeben werden.

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Kurz darauf setzte der Lander "Slim" der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa zwar sanft auf dem Mond auf, hatte allerdings zunächst Probleme mit der Energieversorgung. Erst nach tagelangem Stromausfall konnte "Slim" dann doch noch in Betrieb gehen.
Quelle: dpa

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