: Erdbeben erschüttert New York und New Jersey

06.04.2024 | 02:07 Uhr
Ein Erdbeben der Stärke 4,8 hat die Region um New York erschüttert. Es ereignete sich in einer Tiefe von rund fünf Kilometern. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.

"Ist das ein Erdbeben?": Irritation während einer UN-Sitzung in New York. Die Vorsitzende von "Save the Children" hält gerade eine Rede, als ein Rütteln durch den Raum geht.

05.04.2024 | 00:38 min
Ein ungewöhnlich starkes Erdbeben und mehrere Nachbeben haben am Freitag die Region rund um die dicht besiedelte US-Millionenmetropole New York erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des eigentlichen Bebens am Freitagmorgen (Ortszeit) mit 4,8 an.
Es habe sich in einer Tiefe von rund fünf Kilometern ereignet, also relativ nahe unter der Erdoberfläche. Das Epizentrum lag demnach im US-Bundesstaat New Jersey, etwa 65 Kilometer von New York entfernt.
Das war eines der größten Erdbeben an der Ostküste in 100 Jahren.
Kathy Hochul, New Yorks Gouverneurin
Zu spüren war das Erdbeben Berichten zufolge etwa eine knappe Minute lang in einem breiten Umkreis rund um das Epizentrum und entlang der Küste von Baltimore bis ins rund 600 Kilometer weiter nördlich gelegene Boston.

Zunächst keine Berichte über Verletzte oder Schäden

Im UN-Sicherheitsrat wurde eine Sitzung zur Lage im Gazastreifen kurz unterbrochen. "Ist das ein Erdbeben?", fragte Janti Soeripto von der Organisation Save the Children, die zu dem Zeitpunkt eine Rede hielt. Kurz darauf klingelten auf den Mobiltelefone vieler Diplomaten die Notfallwarnungen, die das Erdbeben bestätigten.

Die Gesteinsplatten der Erdkruste sind ständig in Bewegung. Sie können sich verhaken und eine enorme Spannung aufbauen. Löst sich diese ruckartig, bebt die Erde.

26.09.2022 | 01:44 min

Das New Yorker Katastrophen-Management teilte mit, es seien keine Berichte über Schäden eingegangen. Man überwache die Lage in der Stadt aber weiter. "New Yorker sollten ihre Aktivitäten wie gewohnt fortsetzen", schrieb die Behörde auf dem Kurznachrichtendienst X.
Die Überprüfung der Infrastruktur und Suche nach Schäden werde "extrem ernst" genommen, sagte die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul.
Glücklicherweise sind wir hier in New York Meister der Desaster. Wir wissen, wie wir damit umgehen.
Kathy Hochul, New Yorks Gouverneurin
US-Präsident Joe Biden sagte vor Reportern, er habe mit dem Gouverneur von New Jersey gesprochen. Dieser sei nicht zu besorgt, "also ist alles in Ordnung".
Der New Yorker Bürgermeister Eric Adams sei über das Beben informiert worden, sagte dessen Sprecher Fabien Levy. Man sei noch dabei, die Folgen zu bewerten, auch wenn bislang keine Berichte über größere Auswirkungen vorlägen.

Vorübergehende Start- und Landestopps an Flughäfen

In Manhattan war das Erdbeben als leichtes Grummeln zu spüren. In der Innenstadt hupten Autofahrer, als die Straßen kurzzeitig bebten. Einwohner in Brooklyn vernahmen ein dröhnendes Geräusch und Gebäudeerschütterungen. Hunde fingen an zu bellen, viele verunsicherte Menschen verließen ihre Häuser.
Mehrere Flughäfen im betroffenen Gebiet legten vorübergehend einen Start- und Landestopp ein, um die Pisten auf mögliche Schäden zu überprüfen. Auch Tunnel und Zugstrecken wurden vorübergehend für Überprüfungen geschlossen.
Die Momenten-Magnituden-Skala misst, wie stark ein Erdbeben war.
Eines von New Yorks Wahrzeichen meldete bereits Entwarnung: "Mir geht es gut", schrieb der offizielle Account des Empire State Buildings auf dem Kurznachrichtendienst X.
Mitteilung des Empire State Buildings auf X
Quelle: AP, Reuters, AFP

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