: 200.000 Thailänder wegen Smog im Krankenhaus

09.03.2023 | 12:00 Uhr
Seit Jahresbeginn traten in Thailand bei über einer Million Menschen gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit Luftverschmutzung auf. Risikogruppen sollen drinnen bleiben.
Bangkok leidet unter Luftverschmutzung.Quelle: reuters
Wegen gesundheitlicher Beschwerden infolge von Luftverschmutzung sind in Thailand allein diese Woche fast 200.000 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Seit Jahresbeginn seien bereits bei mehr als 1,3 Millionen Menschen gesundheitliche Probleme wegen der Luftverschmutzung aufgetreten, teilte das thailändische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Andere Quellen sprechen von über 5 Millionen betroffenen Menschen.
Über der Hauptstadt Bangkok, die elf Millionen Einwohner hat und ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt ist, hängt seit Tagen eine gelbgraue Dunstwolke. Diese besteht aus Abgasen von Fahrzeugen und Industrie.

Brandrodungen sorgen für Smog-Wolke

Der Hauptgrund für die dicke Glocke aus extremem Smog sind jedoch Brandrodungen in Thailand und Nachbarstaaten wie Myanmar, Kambodscha und Laos. Am Ende der Trockenzeit brennen Bauern ihre Felder ab, um sie von Gestrüpp und Unkraut zu befreien. Zwischen Januar und März kommt es deshalb häufig zu hohen Feinstaubwerten.

Thailand: Bürger sollen im Freien Masken tragen

Kinder, Schwangere sowie Menschen mit Atemwegs- und Herzproblemen wurden aufgerufen, drinnen zu bleiben. Alle, die das Haus verließen, sollten Schutzmasken tragen, mahnte der im Gesundheitsministerium arbeitende Arzt Kriangkrai Namthaisong.
Während ähnlich starker Luftverschmutzung Ende Januar und Anfang Februar hatten die Behörden in Bangkok die Einwohner aufgefordert, von zu Hause aus zu arbeiten. Ein Sprecher von Bangkoks Gouverneur Chadchart Sittipunt sagte, es werde eine ähnliche Anordnung geben, wenn sich die Lage weiter verschlechtere.
Chadchart hatte vor seiner Wahl im Mai vergangenen Jahres versprochen, die Umweltbedingungen in Bangkok zu verbessern. In der Stadt wurden Kontrollpunkte errichtet, um Fahrzeuge mit besonders hohen Abgaswerten aus dem Verkehr zu ziehen. In staatlichen Kitas wurden sogenannte staubfreie Zonen eingerichtet, also mit Luftreinigern ausgestattete Räume.

Staubpartikel können tief in Lunge eindringen

Das Gesundheitsministerium von Bangkok hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass in 50 Bezirken gesundheitsschädliche Konzentrationen von dem besonders gefährlichen Feinstaub der Kategorie PM2,5 gemessen worden seien. Diese Staubpartikel sind so klein, dass sie in den Blutkreislauf des Menschen und tief in die Lunge eindringen. Auch am Donnerstag lagen die PM2,5-Werte deutlich über der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Obergrenze.
Noch schlimmer war die Lage in Chiang Mai. Die in einer landwirtschaftlich geprägten Region gelegenen und bei Touristen beliebte Stadt wurde am Donnerstag vom Luftüberwachungsdienst IQAir als Stadt mit der weltweit drittschwersten Luftverschmutzung gelistet.
Quelle: AFP, dpa

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