: Wintersturm trifft US-Stadt Buffalo schwer

26.12.2022 | 22:32 Uhr
Der Sturm "Elliott" hat die USA weiterhin im Griff. Besonders die Stadt Buffalo im Bundesstaat New York wurde schwer getroffen. Medien berichten landesweit von mindestens 50 Toten.

Abgeschottete Städte, Temperaturen im zweistelligen Minusbereich und mindestens 58 Tote: das Ausmaß der extremen Kältewelle in den USA.

27.12.2022 | 01:40 min
Millionen Menschen in den USA haben auch den Zweiten Weihnachtsfeiertag bei Schnee und extremer Kälte verbracht. Landesweit wurden mindestens 50 Todesfälle in Zusammenhang mit dem extremen Wintereinbruch gemeldet, doch die Zahl dürfte noch deutlich steigen, weil Einwohner in manchen Gegenden in ihren Häusern und Wohnungen eingeschlossen waren.

Viele Tote durch Blizzard in Buffalo

Besonders schlimm war es in der Stadt Buffalo im Bundesstaat New York und Umgebung, wo nach einem Blizzard die Zahl der Toten bis Montag auf 27 stieg. Der Nationale Wetterdienst sagte für einige Regionen mehr als 20 weitere Zentimeter Schnee bis Dienstag voraus. Danach soll es milder werden.
Einige der Todesopfer in Buffalo wurden in ihren Autos gefunden, andere in Wohnungen oder unter Schneewechten. Einige starben beim Schneeschaufeln, andere, weil Einsatzfahrzeuge nicht schnell genug zu ihnen durchkamen.
Der Verwaltungschef des Bezirks Erie County, Mark Poloncarz, sagte am Montag, der Blizzard am Freitag und Samstag sei vermutlich der schlimmste Sturm gewesen, den man jemals erleben werde. Eine vorsichtige Entwarnung sei absehbar, "aber das ist noch nicht das Ende", betonte er mit Blick auf die Wettervorhersage. Man müsse auch noch mit weiteren Opfern rechnen.

Buffalo: Über zwei Meter Schnee

Der Blizzard begrub in Buffalo und anderen Teilen New Yorks Autos unter sich und verhinderte ein Durchkommen der Einsatzkräfte. Gouverneurin Kathy Hochul sprach bei einem Besuch in ihrer Heimatstadt Buffalo von einem Sturm historischen Ausmaßes.
US-Präsident Joe Biden sagte Hochul am Montag Bundeshilfen zu.
Mein Herz ist bei denen, die einen Angehörigen verloren haben.
Joe Biden, US-Präsident
Bereits im November habe es in der Gegend stark geschneit, erinnerte die Gouverneurin. Damit sei man jetzt schon nahe an den 2,40 Metern Schnee, die üblicherweise im gesamten Winter fallen. Am Flughafen von Buffalo wurden am Montag 1,25 Meter Schnee gemessen, wie der US-Wetterdienst mitteilte.

1,6 Millionen Haushalte zeitweise ohne Strom

Der Wintersturm "Elliott" sorgte bei Hunderttausenden Haushalten am Wochenende für Stromausfälle. Am Samstagvormittag (Ortszeit) waren beispielsweise zeitweise mehr als 1,6 Millionen Haushalte ohne Strom, wie die Webseite PowerOutage zeigte. Am Montag waren zudem die meisten Lebensmittelläden in der Region geschlossen, zudem galt ein Fahrverbot. Einige Bewohner baten über das Internet um Spenden, weil ihnen das Essen ausging.
Die arktische Kältefront brachte außerdem die Weihnachtspläne von vielen Reisenden durcheinander: Von Freitag bis Sonntag wurden nach Angaben der Flugdaten-Webseite FlightAware mehr als 10.000 Flüge gestrichen. An vielen Flughäfen herrschte Chaos. Manche wurden vorübergehend geschlossen.

Kälte zwischen Kanada und Mexiko

Die Kaltfront von "Elliott" reichte von der kanadischen Grenze bei den Großen Seen bis zum Rio Grande an der mexikanischen Grenze. 60 Prozent der amerikanischen Bevölkerung waren von Wetterwarnungen, gebietsweise unpassierbaren Straßen und Stromausfällen betroffen.
Das Ausmaß des Sturms mit Blizzards, Eisregen, Überschwemmungen und lebensgefährlichen Temperaturstürzen war fast beispiellos. Zwischen den Rocky Mountains und den Appalachen fielen die Temperaturen weit unter die sonst üblichen Werte. Unter diesen Umständen könne man im Freien binnen Minuten Erfrierungen erleiden, warnte der Wetterdienst.
Quelle: dpa, AP

Mehr zum Thema Wintersturm