: Masala: 2024 wird Ukraine-Krieg nicht enden
24.02.2024 | 05:12 Uhr
"Für das Jahr 2024 sehe ich kein Ende für diesen Krieg", sagt Politikwissenschaftler Carlo Masala der "Augsburger Allgemeinen". Da gebe es nichts, was Hoffnung geben könnte.Nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala wird der vor zwei Jahren von Russland begonnene Angriffskrieg in der Ukraine auch im Jahr 2024 nicht enden. Der Politikwissenschaftler sagte der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag):
Für das Jahr 2024 sehe ich kein Ende für diesen Krieg, da gibt es nichts, was uns Hoffnung geben könnte.
"Die Ukraine findet keinen Frieden, weil Russland noch immer glaubt, diesen Krieg gewinnen zu können", sagte der Professor der Universität der Bundeswehr München.
Carlo Masala ...
… ist Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München. Zuvor arbeitete der Experte für Sicherheitspolitik und transatlantische Beziehungen am Nato Defence College in Rom.
Die Zeit spiele dabei Russlands Präsidenten Wladimir Putin zunehmend in die Hände. An diesem Samstag jährt sich der Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine zum zweiten Mal.
Nach zwei Jahren Krieg ließe sich "feststellen, dass es Präsident Putin gelungen ist, sein Volk und seine Wirtschaft auf einen langen Krieg einzustellen", so ZDF-Korrespondent Armin Coerper.
23.02.2024 | 02:28 minMasala: Putin hat gute Karten
"Wladimir Putin hat gute Karten, das kann man anders gar nicht sagen", sagte Masala.
Seine Strategie ist, dass der Westen irgendwann ermattet, dass demokratische Gesellschaften solche Konflikte nicht lange durchhalten. Er scheint recht zu behalten.
Inzwischen mangele es den ukrainischen Soldaten sogar an Munition an der Front, weshalb nicht in der Lage sind, die russischen Truppen zurückzudrängen.
Die militärische Lage im Gebiet von Charkiw sei äußerst schwierig, sagt Präsident Selenskyj. Dort versuchen die ukrainischen Truppen erbittert ihre Stellungen zu verteidigen.
20.02.2024 | 01:28 minKrieg wird stärker nach Russland getragen
Allerdings sehe man, dass der Krieg immer stärker nach Russland hineingetragen werde, sagte Masala.
"Das hat zur Folge, dass dort ein zartes Pflänzchen des Widerstandes innerhalb der Bevölkerung wächst. Allein die Tatsache, dass in Moskau viele Heizungen ausfallen und die Menschen frieren müssen, weil das Geld in den Krieg fließt, führt dazu, dass zumindest ein Teil der Russen anfängt, am Sinn dieser Kämpfe zu zweifeln."
Das sei etwas, was man in den vergangenen zwei Jahren nicht gesehen habe. "Putin war geschickt darin, diesen Krieg von der russischen Mehrheitsgesellschaft fernzuhalten."
Bei einer Gedenkveranstaltung hat sich Ukraines Präsident Selenskyj siegessicher im Krieg gegen Russland gezeigt. Mehrere westliche Politiker nahmen an der Veranstaltung teil.
24.02.2024 | 01:41 minMilitärexperte: Westen verlängert Krieg
Auch der Westen verlängere den Krieg, sagte der Militärexperte.
"Zum einen hat er den Krieg verlängert, indem er die Ukraine in die Lage versetzt hat, sich selbst zu verteidigen. Allerdings hat er dieses Engagement nie so weit vorangetrieben, dass die Ukraine in der Lage war, die russische Logik zu durchbrechen, die noch immer davon ausgeht, in diesem Krieg mehr gewinnen als verlieren zu können", sagte Masala.
Der Westen verlängert den Krieg also in einer positiven und in einer negativen Hinsicht zugleich.
Vor den US-Wahlen im November werde kaum Bewegung in diesen Krieg kommen.
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Quelle: dpa