: Blinken: Lage in Nahost sehr gefährlich

30.01.2024 | 08:29 Uhr
Nach dem Angriff auf einen US-Stützpunkt in Jordanien zeigt sich Außenminister Antony Blinken besorgt. Seit 1973 sei die Lage im Nahen Osten nicht so gefährlich gewesen wie jetzt.

Laut US-Außenminister Blinken ist die Lage im Nahen Osten so gefährlich wie seit 50 Jahren nicht mehr. Das Ziel der USA sei es aber, eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern.

30.01.2024 | 00:24 min
Ein tödlicher Drohnenangriff proiranischer Milizen auf US-Soldaten nahe der syrischen Grenze in Jordanien am Sonntag hat neue Ängste vor einer Ausweitung der Krise im Nahen Osten geschürt. Bei dem Angriff wurden nach Pentagon-Angaben drei US-Soldaten getötet und mehr als 40 weitere verletzt. US-Präsident Joe Biden drohte mit Vergeltung.
Nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken ist die Lage in Nahost so gefährlich wie lange nicht mehr. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Generalsekretär der Nato, Jens Stoltenberg, sagte Blinken am Montag in Washington:
Ich behaupte, dass wir in der gesamten Region seit mindestens 1973 - vielleicht sogar davor - keine so gefährliche Situation mehr erlebt haben wie jetzt.
US-Außenminister Antony Blinken
Mit der Jahreszahl bezog Blinken sich wahrscheinlich auf den 19-tägigen Jom-Kippur-Krieg, der am 6. Oktober 1973 begonnen hatte, als eine Allianz arabischer Staaten unter der Führung von Ägypten und Syrien überraschend Israel überfiel. Damals wurden mehr als 2.600 israelische Soldaten getötet und mehr als 7.000 verletzt.

Drei US-Soldaten verstarben infolge eines Angriffs von pro-iranischen Milizen in Jordanien. Weitere Angriffe auf US-Streitkräfte dulde man nicht, so Verteidigungsminister Austin.

29.01.2024 | 01:29 min

Blinken: Ziel der USA, eine Eskalation in der Region zu verhindern

Blinken warnte vor Versuchen, den Konflikt in Nahost auszunutzen, um weitere Instabilität zu säen. Man werde entschieden auf jede Aggression reagieren. Gleichzeitig betonte Blinken, es sei das Ziel der US-Regierung, eine Eskalation in der Region zu verhindern. "Es ist uns ein Anliegen, beides zu tun: Für unsere Leute einstehen, wenn sie angegriffen werden, und verhindern, dass der Konflikt wächst und sich ausbreitet."
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US-Militär erkannte feindliche Drohne möglicherweise zu spät

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge könnte bei dem tödlichen Angriff auf den US-Stützpunkt in Jordanien eine Fehleinschätzung des US-Militärs eine Rolle gespielt haben. Unter anderem das "Wall Street Journal", die New York Times" und der Sender "Fox News" berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, die feindliche Drohne der Attacke habe sich zeitgleich mit einer US-Überwachungsdrohne dem Stützpunkt genähert. Deshalb sei zunächst unklar gewesen, ob es sich um eine eigene oder feindliche Drohne gehandelt habe. In der Folge sei die Luftabwehr nicht sofort zum Einsatz gekommen, hieß es.
Zwei weitere Drohnen an Orten in der Nähe wurden den Berichten zufolge hingegen abgeschossen. Das Pentagon erklärte am Montag auf Nachfrage, der Vorfall werde derzeit noch untersucht.

"Biden muss so besonnen reagieren, dass er keine Eskalation in der Region riskiert", so Korrespondentin Claudia Bates über den tödlichen Anschlag auf US-Soldaten in Jordanien.

29.01.2024 | 02:13 min
Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Oktober haben proiranische Milizen fast täglich Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt. Die US-Regierung hat darauf mit Luftschlägen in beiden Ländern reagiert. Außerdem greifen die jemenitischen Huthi - aus Solidarität mit der Hamas - immer wieder Frachter im Roten Meer an. Als Reaktion darauf hatten die USA und Großbritannien mit der Unterstützung Verbündeter Militärschläge gegen die vom Iran unterstützte Miliz im Jemen ausgeführt.
Quelle: dpa

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