: Unklarheit über Gespräche zu Waffenruhe

14.07.2024 | 15:49 Uhr
Nach einem israelischen Angriff in Chan Junis hieß es zunächst, die Hamas wolle die Verhandlungen über eine Waffenruhe aussetzen. Diese Berichte wurden nun jedoch dementiert.
Der Luftangriff hatte laut Israel dem Militär-Chef der Hamas, Mohammed Deif, und einem weiteren hochrangigen Hamas-Führer gegolten.Quelle: dpa
Ein Vertreter des politischen Flügels der radikal-islamischen Hamas hat Berichte dementiert, wonach die indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln abgebrochen werden.
Es treffe nicht zu, dass die Hamas eine solche Entscheidung nach dem israelischen Luftangriff am Samstag im Süden des Gazastreifens getroffen habe, hieß es in einer Mitteilung auf dem Hamas-Kanal bei Telegram.

Israel hat den Luftangriff auf Gaza bestätigt. Es scheint, dass sich solche Anschläge wiederholen werden und auch, dass Israel dabei den Tod von Zivilisten in Kauf nehmen wird.

13.07.2024 | 01:57 min

Luftschlag im Raum Chan Junis - Dutzende Tote gemeldet

Bei einem israelischen Angriff auf ein Gebiet nahe der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens waren am Samstag nach Angaben der Hamas 92 Menschen getötet und 300 weitere verletzt worden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Das israelische Militär sprach von einem Angriff auf ein "umzäuntes und von der Hamas verwaltetes Gebiet" und erklärte, dieser habe dem Militär-Chef der Hamas, Mohammed Deif, und einem weiteren hochrangigen Hamas-Führer, Rafa Salama, gegolten. Beide seien "Drahtzieher" des beispiellosen Überfalls der Hamas auf Israel am 7. Oktober.
Ohne zu bestätigen, dass Deif tatsächlich in dem Lager gewesen war, hieß es nun aus Hamas-Kreisen, der Militär-Chef sei "wohlauf". Dieser beaufsichtige "direkt" die Einsätze der Essedin-al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas.

Alexander Poel berichtet aus Tel Aviv darüber, welche Folgen der israelische Luftangriff auf Chan Junis für die Bemühungen um eine Waffenruhe und für die Hamas hat.

13.07.2024 | 01:10 min

Berichte: Neue Verhandlungsrunde in Katar geplant

Israelischen Medienberichten zufolge will der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Daniel Barnea, in den kommenden Tagen zu einer weiteren Runde der Geisel-Gespräche in die katarische Hauptstadt Doha reisen.
Bislang war über einen von US-Präsident Joe Biden im Mai vorgelegten Plan verhandelt worden, dessen erste Phase eine sechswöchige Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung eines Großteils der israelischem Geiseln vorsah. Die Gespräche waren in dieser Woche unter der Führung der USA, Katars und Ägyptens wieder aufgenommen worden.
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Seit mehr als neun Monaten Krieg im Gazastreifen

Der Krieg im Gazastreifen war vor mehr als neun Monaten durch einen Großangriff von Kämpfern der Terrororganisation Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1.195 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither militärisch im Gazastreifen vor.
Quelle: AFP, Reuters, dpa

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