: Gaza: Das plant Israels Verteidigungsminister

05.01.2024 | 12:07 Uhr
Israels Verteidigungsminister Galant hat seine Gaza-Pläne vorgestellt. Demnach soll ein von Israel geführtes palästinensisches Gremium nach Kriegsende die Verwaltung übernehmen.

Fast drei Monate Krieg mit der Hamas: Nun stellt der israelische Verteidigungsminister einen Plan für die nächste Phase der Kämpfe vor – und für Gazas Zukunft nach Kriegsende.

05.01.2024 | 02:48 min
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat seine Pläne für den weiteren Verlauf des Gaza-Kriegs vorgestellt. Sie sehen unter anderem einen offenbar reduzierten "neuen Kampfansatz" im nördlichen Gazastreifen sowie ein von Israel geführtes palästinensisches Gremium vor, das nach Ende der Kampfhandlungen die Verwaltung übernehmen soll. Welche Akteure dies konkret sein könnten, ließ Galant offen.
Einige rechtsextreme israelische Minister hatten sich zuvor für eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach Kriegsende ausgesprochen. Deutschland, Frankreich und die USA kritisierten die Aussagen scharf.

Israels Verteidigungsminister Galant hat Pläne für die Zeit nach dem Krieg vorgelegt. Wie groß die Chance auf eine politische Umsetzung ist, berichtet Michael Bewerunge.

05.01.2024 | 01:18 min

Galant: Krieg endet erst nach Zerstörung der Hamas

Das von Galant am Donnerstag herausgegebene Dokument trug den Titel "Vision für Phase 3" des Krieges. Sein Büro erklärte, diese Phase habe noch nicht begonnen habe. Es betonte, dass es sich bei dem Papier um Galants Ideen handele und nicht um offizielle Regierungspläne, die vom israelischen Kriegs- und Sicherheitskabinett festgelegt werden müssten.
Der Minister bekräftigte die Linie der Regierung, dass der Krieg so lange andauern werde, bis die militärischen und staatlichen Kapazitäten der Hamas ausgeschaltet und die mehr als 100 Geiseln, die sich noch in Gefangenschaft befinden, nach Israel zurückgekehrt seien.

Über Jahre hat die Hamas ein Tunnelnetz aufgebaut und Waffen gehortet. Woher die Hamas dafür das Geld bekam, zeigt dieser Beitrag.

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Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende und von der Palästinenserorganisation Fatah dominierte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) wieder die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist dagegen. Einige Vertreter der Fatah-Partei hatten Verständnis für das Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel geäußert. Die Hamas hatte die PA 2007 gewaltsam aus dem Küstenstreifen vertrieben.

Galant: Neuer Kampfeinsatz im nördlichen Gazastreifen

Galant sagte weiter, in einer dritten Phase werde die Armee im nördlichen Gazastreifen nun zu einem neuen Kampfansatz übergehen. Dieser umfasse gezielte Razzien, die Zerstörung von Hamas-Tunneln, Bodeneinsätze sowie Luftangriffe, um "verbleibende Terrorherde in der Gegend" zu bekämpfen.

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26.12.2023 | 01:33 min
Der Wiederaufbau soll nach dem Willen Galants unter der Leitung der USA und in Zusammenarbeit mit europäischen und regionalen Partnern erfolgen. Israel werde sich auch nach dem Kriegsende "seine operative Handlungsfreiheit im Gazastreifen" vorbehalten und weiterhin die Waren, die in das Küstengebiet gelangen, kontrollieren. Es würden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass Gaza keine Bedrohung mehr für Israel darstelle.
Quelle: dpa, AP

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