: London: Geländegewinne für Ukraine im Osten

08.10.2023 | 14:54 Uhr
Die Ukraine hat, laut britischer Einschätzung, zuletzt Gelände im Gebiet Donezk zurückerobert. Zwar sei Russland "in der Defensive", ein baldiger Rückzug sei aber unwahrscheinlich.
Eine Artillerieeinheit der Ukraine in der Region Saporischschja (Archivbild vom 24. September 2023)Quelle: dpa
Die Ukraine hat nach britischer Einschätzung in den vergangenen Monaten Territorium im Osten des Landes rund um Welyka Nowosilka im Gebiet Donezk zurückgewonnen. "Im Laufe des Sommers hat die Ukraine mit ziemlicher Sicherheit mindestens 125 Quadratkilometer Land auf dieser Achse befreit", schrieb das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Update.
In der Gegend westlich der Stadt Wuhledar sei es in den vergangenen vier Wochen relativ ruhig geworden, teilten die Briten auf der Plattform X (früher Twitter) mit.
Post des Verteidigungsministeriums bei X
Die Kämpfe seien weniger heftig als noch im Juni und Juli. Russische Streitkräfte blieben wahrscheinlich in einer defensiven Haltung, um sich gegen mögliche künftige Angriffe der Ukraine zu schützen, schrieb das Ministerium in London.
Es ist unwahrscheinlich, dass es dort auf der Achse einen signifikanten Rückzug russischer Streitkräfte in den kommenden sechs Wochen geben wird.
Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

Ukraine meldet Erfolge im Süden

Zuvor hatte bereits der Kommandeur des südlichen Frontabschnitts "Taurien", Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj, mitteilte, die ukrainischen Truppen kämen im Gebiet Saporischschja voran. Es gebe dort "teilweise Erfolge" nördlich der Dörfer Kopani und Nowoprokopiwka. Die russischen Verluste seien hier erheblich gestiegen. Demnach habe der Gegner binnen 24 Stunden 338 Kämpfer und Dutzende Einheiten Kampftechnik verloren.

Militärökonom Marcus Keupp beobachtet eine Militärexperte Keupp rechnet mit einem russischen Rückzug an Frontabschnitten.

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An der Saporischschja-Front versuchen ukrainische Truppen seit Wochen, die stark befestigten, dreigestaffelten russischen Verteidigungslinien aus Minenfeldern, Panzersperren, Bunkern und Schützengräben zu überwinden. Während die Ukraine von einem partiellen Einbruch in die erste russische Verteidigungslinie spricht, wird das von russischer Seite dementiert. 

Viele Gebiete weiter russisch besetzt

Bei der aktuell laufenden Gegenoffensive hatten die durch westliche Militärhilfe unterstützten Streitkräfte Kiews wieder Flächen zurückerobert. Trotzdem sind weiter große Teile der Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk besetzt. Die Ukraine will im Zuge der Offensive auch die bereits 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim zurückerobern.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

So steht es um die ukrainische Gegenoffensive.

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Quelle: dpa

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