: Hisbollah schießt über 60 Raketen auf Israel

06.01.2024 | 11:05 Uhr
Nach der Tötung von Hamas-Vizechef al-Aruri hat die Hisbollah nun mehr als 60 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Ziel sei ein israelischer Militärstützpunkt gewesen.
Das israelische Militär sprach von einem Angriff vom Libanon aus auf das Gebiet Meron. Es seien etwa 40 Abschüsse ausgemacht worden.Quelle: AFP
Die Schiitenmiliz Hisbollah hat am Freitag nach eigenen Angaben insgesamt 62 Raketen vom Libanon aus auf Israel abgeschossen. Das waren mehr als an vergangenen Tagen seit Beginn des Gaza-Kriegs Anfang Oktober. Ziel des Angriffs sei eine Militärbasis bei dem Ort Meron in Nordisrael gewesen, fügte die mit dem Iran und der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündete Miliz hinzu.
Bei dem Angriff handele es sich um eine "erste Reaktion" auf die Tötung des zweithöchsten Anführers der islamistischen Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, am Dienstag in Beirut, betonte die Hisbollah. Die Hisbollah sieht Israel hinter der Tat. Allerdings beschießt die Miliz das Land schon seit Beginn des Gaza-Krieges mit dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober fast täglich vom Libanon aus.

Lage an israelisch-libanesischer Grenze sehr angespannt

Die israelische Armee bestätigte den Angriff bei Meron und sprach von rund 40 Geschossen, die beim Anflug auf Israel identifiziert worden seien. Einer der Abschussorte im Libanon sei unter Feuer genommen worden. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, auch das christliche Dorf Rmesch im Südlibanon sei von Israel aus heftig beschossen worden. Kampfflugzeuge würden zudem die Orte Hula und Jarun beschießen.

"Wenige Minuten nach Ende der Rede des Generalsekretärs der Hisbollah-Miliz" habe Israel erneut angegriffen im Südlibanon", sagt ZDF-Korrespondentin Golineh Atai.

04.01.2024 | 03:00 min
Die Lage im Grenzgebiet sei sehr angespannt, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen weiter. Die UN-Beobachtermission Unifil habe die zweithöchste Alarmstufe ausgerufen. Soldaten der der sogenannten Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon, die seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon überwacht, müssten Schutzwesten und Helme tragen sowie sich in der Nähe von Bunkern aufhalten. Über mögliche Opfer auf beiden Seiten der Grenze wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Israel droht Hisbollah mit Einsatz militärischer Mittel

Israel fordert für die Sicherheit seiner Bürger im Norden des Landes, dass sich die Hisbollah-Miliz von der Grenze zurückzieht, und hat gedroht, dass es dafür notfalls auch militärische Mittel einsetzen könnte, falls diplomatische Bemühungen nicht zum Erfolg führen sollten.

Von Iran gestützt, ist die Hisbollah im Libanon militärisch und politisch aktiv. Unter Anführer Nasrallah ist sie geeint mit der palästinensischen Hamas im Kampf gegen Israel.

03.01.2024 | 00:53 min
Seit dem Beginn der Kämpfe mussten schon mehr als 76.000 Menschen ihre Häuser im Südlibanon nahe der Grenze verlassen, auf israelischer Seite wurden mehr als 80.000 Israelis aus ihren Heimatorten im Grenzgebiet evakuiert.
Quelle: dpa

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