: Kosovo: Muslimisch und queer-freundlich?
Kosovo
2008 erklärte das kosovarische Parlament die Unabhängigkeit von der Republik Serbien. Allerdings wird das Kosovo nur von 115 der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen als unabhängiger Staat anerkannt. Bis heute belastet das schwierige Verhältnis zwischen Serbien und dem Kosovo alle Bemühungen einer Annäherung an die Europäische Union.
Zwar stellte das Kosovo Ende 2022 einen offiziellen Antrag auf Aufnahme in die EU. Der Weg in die EU gilt aber als weit und steinig, so erkennen 5 der 27 Mitgliedsstaaten der EU das Kosovo nicht als unabhängig an. So gilt Kosovo bisher auch nur als potenzieller Beitrittskandidat.
Laut Verfassung ist Kosovo ein säkularer Staat, die kosovarische Gesellschaft ist ebenfalls stark säkularisiert, dennoch sagen fast 90% der Kosovaren, dass Religion eine große Rolle in ihrem Leben spielt. 95% der Kosovaren sind Muslime.
Kosovo ist zwar ein kleines Land, hat dafür aber eine für europäische Maßstäbe sehr junge Bevölkerung. Wegen seiner bewegten Geschichte seit der Auflösung Jugoslawiens in den frühen 90er Jahren und dem danach folgenden Krieg haben viele Kosovaren das Land verlassen. Schätzungen sagen, dass bis zu 800.000 Menschen ins meist europäische Ausland gezogen sind.
![](https://amp.zdf.de/splashscreens/ipad_splash.png)
In Serbien stehen am 17. Dezember vorgezogene Neuwahlen an. Dabei geht es auch um die Spannungen im Kosovo, das von Serbien nicht vollständig anerkannt wird.
14.12.2023 | 06:06 minQueer sein im Kosovo
Ich finde das traurig, weil die Jugend auch hier so viel aufgeschlossener und fortschrittlicher ist. Kosovo würde es viel mehr bringen als Land, wenn es offener und toleranter wäre.
Chinas Präsident Xi Jinping hat Serbien besucht und dabei demonstrativ die enge Partnerschaft zum EU-Beitrittskandidaten betont. Dieser erntet dafür vielseitige Kritik.
08.05.2024 | 02:50 minGroße Fortschritte - aber noch viel zu tun
In den letzten Jahren merke ich schon große Fortschritte, wir sitzen hier ja zum Beispiel in der ersten queeren Kneipe in ganz Kosovo. Viele junge Leute kommen her, hier ist es egal wer du bist und wo du herkommst.
Hier können die Leute offen zu ihrer sexuellen Orientierung stehen, das geht aber wirklich nur hier in Pristina, in anderen Städten im Kosovo ist das quasi undenkbar.
Queer zu sein ist auf dem Balkan noch immer gefährlich. Ivan Dimov betreibt in Sofia ein Jugend- und Begegnungszentrum. Seine Ziele: Sicherheit, Sichtbarkeit und Akzeptanz.
08.07.2021 | 02:07 minPremier will Partnerschaftsgesetz überarbeiten
Wir tun das, weil es richtig ist. Weil es ein Recht ist. Weil es in unserer Verfassung steht. Und weil wir wissen, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Urteile gefällt hat, die das verlangen.