: Polen: Scholz sollte Meinung zu Taurus ändern

28.04.2024 | 11:57 Uhr
Polens Außenminister wünscht sich laut Medienberichten, dass Deutschland Taurus an die Ukraine schickt. Olaf Scholz solle dem Land die Marschflugkörper nicht länger verweigern.

Scholz hatte die Taurus-Lieferung zuletzt erneut abgelehnt.

28.04.2024 | 00:24 min
Polens Außenminister Radoslaw Sikorski setzt nach der Lieferung weitreichender US-Raketen an die Ukraine darauf, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) doch noch seine Meinung ändert und dem angegriffenen Land deutsche Taurus-Marschflugkörper nicht länger verweigert. In einem Interview der "Bild am Sonntag" und anderer Axel-Springer-Medien in Warschau sagte Sikorski:
Ich hoffe, der Kanzler fühlt sich durch die Ereignisse der letzten Tage ermutigt.
Radoslaw Sikorski, Polens Außenminister
Die Lieferung von US-ATACMS-Raketen an die Ukraine bezeichnete Sikorski als "Reaktion auf die russische Eskalation" in der Ukraine, auf die auch Deutschland reagieren müsse.

Da sie bis weit in russisches Gebiet eindringen könnten, lehnt Scholz Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern weiterhin ab. Der politische Druck indes wächst: von außen wie innen.

28.04.2024 | 01:59 min

Pentagon macht keine Angaben zu Reichweite ihrer Raketen

Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Ukraine von den USA weitreichende ATACMS-Raketen erhalten hat. Das Pentagon machte allerdings keine konkreten Angaben dazu, ob es sich dabei um Modelle mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern oder solche mit geringerer Reichweite handele.
Die Bundesregierung will sicherstellen, dass die Ukraine den Marschflugkörper Taurus nur zur Verteidigung ihres Territoriums einsetzt. Die Ukraine verspricht das.
Medien berichteten, es handele sich um solche mit der größeren Reichweite. ATACMS-Raketen mit geringerer Reichweite hatten die USA bereits im vergangenen Jahr geschickt.
Scholz lehnt es strikt ab, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Er befürchtet, dass Deutschland bei Bereitstellung der Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern in den Krieg hineingezogen werden könnte.

Die Debatte um eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in die Ukraine wurde schon im März angeheizt.

16.03.2024 | 01:41 min

Polens Außenminister: Zerstörung der Ukraine verhindern

"Die Russen haben bereits 70 Prozent der ukrainischen Stromerzeugungskapazität abgeschaltet. Das ist eigentlich ein Kriegsverbrechen", sagte Sikorski weiter. In Berlin habe eine Konferenz über den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg stattgefunden. Besser wäre es aber, die Zerstörung des Landes zu verhindern, gab der polnische Außenminister zu bedenken.
Im Umgang mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als Angreifer im Ukraine-Krieg müsse man hart sein. "Ich denke, wir wissen jetzt alle, dass Putin nur auf Druck, auf die härtesten Argumente der rohen Macht reagiert."

Der US-Senat billigt Milliarden-Hilfen für die Ukraine. ATACMS-Raketen sind bereits im Einsatz. Stärkt das die Abwehr gegen Russland? ZDFheute live mit Militärexperte Gressel.

25.04.2024 | 36:47 min
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Quelle: dpa

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