: Polen launcht Programm für mehr Grenzschutz

27.05.2024 | 16:54 Uhr
"Schutzschild Ost" nennt sich das Programm, das Polen für die nächsten vier Jahre ausgerufen hat. Viel Geld soll in einen besseren Grenzschutz investiert werden.
Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat mit seiner Regierung das Grenzschutz-Programm "Schutzschild Ost" auf den Weg gebracht.Quelle: dpa
Das EU- und Nato-Land Polen will Milliarden in die Befestigung seiner Ostgrenze investieren, um sich gegen mögliche Angriffe zu schützen. Das Programm "Schutzschild Ost" sei die größte Operation zur Stärkung der polnischen Ostgrenze und der Ostflanke der Nato seit 1945, sagte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Warschau. Es soll bis 2028 fertiggestellt sein.
Vorgesehen seien "Befestigungen, verschiedene Arten von Barrieren, aber auch hochmoderne Luftraumüberwachungssysteme in jedem Parameter und in jeder Höhe" an der Grenze, die auch eine EU-Außengrenze ist.

Die Flüchtlingspolitik spaltet Europa. Die EU verschärft nicht nur den Grenzschutz, sondern schließt auch Migrationsabkommen, um Geflüchtete an der Einreise zu hindern.

14.05.2024 | 02:37 min

Schutzprogramm in Milliardenhöhe - Polen rechnet mit EU-Geld

"Wir haben 700 Kilometer Grenze zu sichern, davon 400 Kilometer zu Belarus", sagte Vize-Verteidigungsminister Cezary Tomczyk. Mit dem Bau solle noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Befestigung der Grenze soll insgesamt 2,3 Milliarden Euro kosten, wobei Polen auch auf die Mithilfe der EU hofft.
Die EU wird mehr für Verteidigung ausgeben müssen, wenn sie eine Zone des Friedens und der Entwicklung bleiben will.
Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, Verteidigungsminister Polens
Das System solle außerdem Teil einer regionalen Verteidigungsstruktur werden, die gemeinsam mit den baltischen Nato-Mitgliedern Litauen, Lettland und Estland errichtet werden soll.

Am 1. Mai 2004 wurden aus 15 EU-Mitgliedsstaaten 25. Der Staatenbund erweiterte sich vor allem um osteuropäische Länder.

01.05.2024 | 01:33 min

Polens Grenzschutz als Reaktion auf Ukraine-Krieg

Polen reagiert damit auf den bereits mehr als zwei Jahre anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine. Das Land hat auch eine gemeinsame Grenze mit dem autoritär regierten Belarus, einem Verbündeten Moskaus. Außerdem grenzt es im Nordosten an die russische Exklave Kaliningrad. Wegen seiner Unterstützung für die Ukraine wird Polen vom Kreml als Feind betrachtet.
Hauptziel des "Schutzschildes Ost" sei die Abschreckung, aber auch die Vorbereitung auf die Verteidigung der Grenze, betonte Generalstabschef Wieslaw Kukula. Es gehe darum, den Schutz vor möglichen Überraschungsangriffen zu erhöhen, die Mobilität gegnerischer Truppen zu erschweren und die der eigenen Armee zu verbessern. Auch sollen sowohl Soldaten als auch die Zivilbevölkerung besser geschützt werden.

Der polnische Außenminister Sikorski hat von Deutschland die Lieferung von Taurus-Marschkörpern für die Ukraine gefordert. Bundeskanzler Scholz hatte dies zuletzt erneut abgelehnt.

28.04.2024 | 00:24 min

Umfängliche Ausstattung: Wärmebildkameras, Störsender, Operationsbasen

Eine entscheidende Rolle spiele die Drohnenabwehr, sagte Kukula weiter. Polen werde an der Ostgrenze ein Netz von Basisstationen mit speziellen Masten errichten.
Wir gehen von der Installation von hochauflösenden Wärmebildkameras aus. Die Stationen werden über elektronische Aufklärungssensoren und ein akustisches Aufklärungssystem verfügen.
Wieslaw Kukula, Generalstabschef Polens
Hochempfindliche Richtmikrofone sollten zudem Geräusche aus der Umgebung aufnehmen, die auf einen möglichen feindlichen Drohneneinsatz schließen lassen. Störsender sollten unbemannte Drohnensysteme eines möglichen Gegners sowie seine taktischen Kommunikationsverbindungen außer Gefecht setzen.

Russland hat die Ukraine im Westen massiv beschossen. Dabei wurde offenbar auch der polnische Luftraum verletzt.

24.03.2024 | 00:27 min

Befestigte Schutzpunkte errichten

Geplant ist zudem die Einrichtung von mindestens acht vorgeschobenen Operationsbasen der polnischen Armee. Dies soll es ermöglichen, im Ernstfall reibungslos Kräfte zu verlegen. Außerdem soll es mehr befestigte Schutzpunkte geben - zum Schutz für Soldaten, Zivilbevölkerung und Munition.
Physische Barrieren sollen einem potenziellen Angreifer das Fortkommen erschweren. So sollen im grenznahen Gelände Panzersperren errichtet werden, Fernstraßen sollen versenkbare Barrieren erhalten.
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Quelle: dpa, AP

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