: Weltweite Militärausgaben auf Allzeithoch

21.04.2024 | 22:16 Uhr
Angesichts vieler Kriege und Konflikte sind die weltweiten Militärausgaben im vergangenen Jahr auf ein Allzeithoch gestiegen. In der Rangliste landet Deutschland auf Platz sieben.

Die Militärausgaben haben 2023 einen Rekord erreicht. Ein Grund ist Russlands Krieg gegen die Ukraine, um den es auch beim EU-Krisentreffen der Außen- und Verteidigungsminister geht.

22.04.2024 | 01:35 min
Weltweit investieren die Staaten so viel Geld in ihre Streitkräfte wie nie zuvor. Die globalen Militärausgaben stiegen 2023 laut einem am Montag in Stockholm vom Friedensforschungsinstitut Sipri veröffentlichten Bericht auf 2.443 Milliarden US-Dollar, ein neuer Rekordwert.
Im Vergleich zum Vorjahr seien die Ausgaben um 6,8 Prozent gewachsen. Dies sei der stärkste Anstieg innerhalb eines Jahres seit 2009, erklärten die Fachleute.
Der beispiellose Anstieg der Militärausgaben ist eine direkte Reaktion auf die weltweite Verschlechterung von Frieden und Sicherheit.
Nan Tian, Leiter des Sipri-Programms für Militärausgaben und Waffenproduktion
Indem die Staaten militärische Stärke priorisierten, riskierten sie eine "Aktions-Reaktions-Spirale" warnte der Experte - "und das in einer zunehmend unbeständigen geo- und sicherheitspolitischen Lage".

Es ist noch unklar wie viele Waffen die Ukraine bekommen wird und wann sie geliefert werden können. Die ZDF-Korrespondenten Florian Neuhann und Luc Walpot berichten.

19.04.2024 | 02:34 min

USA mit den größten Militärausgaben

Laut dem Bericht bleiben die USA mit einer Summe in Höhe von 916 Milliarden US-Dollar mit weitem Abstand das Land mit den größten Militärausgaben. Auf Platz zwei steht China (schätzungsweise 296 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Russland (schätzungsweise 109 Milliarden US-Dollar).
Mehr als die Hälfte der weltweiten Militärausgaben entfielen laut der Analyse 2023 auf die Nato-Staaten. Die Mitgliedsstaaten des westlichen Verteidigungsbündnisses gaben vergangenes Jahr demnach zusammen 1.341 Milliarden US-Dollar für das Militär aus.
Damit erreichten elf von 2023 noch 31 Nato-Ländern das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel. Das Ziel besagt, dass jedes Nato-Land zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung für das Militär ausgeben sollte.

18 Mitglieder werden das Zwei-Prozent-Ziel bei den Militärausgaben erreichen, auch Deutschland - erstmals wieder. Das teilte Nato-Generalsekretär Stoltenberg beim Nato-Treffen mit.

14.02.2024 | 02:58 min

Ukraine-Krieg hat die Sicherheitsaussichten verändert

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte Mitte Februar angekündigt, dass in diesem Jahr 18 Bündnisstaaten das Zwei-Prozent-Ziel erreichen werden. Schweden ist am 7. März 2024 als 32. Mitgliedsstaat dem Verteidigungsbündnis beigetreten.
Die meisten europäischen Nato-Staaten haben dem Bericht zufolge 2023 im Vergleich zum Vorjahr ihre Militärausgaben erhöht. Ihr Anteil an den gesamten Militärausgaben aller Nato-Staaten lag bei 28 Prozent.
Für die europäischen Nato-Staaten haben die vergangenen zwei Kriegsjahre in der Ukraine die Sicherheitsaussichten grundlegend verändert.
Lorenzo Scarazzato, Sipri-Forscher
Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Nato-Militärausgaben fielen auf die USA.

Der Ukraine-Krieg hat den weltweiten Rüstungsmarkt verändert. Die Waffenimporte nach Europa haben sich nach Angaben des Instituts Sipri in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt.

11.03.2024 | 00:27 min

Deutschland in Rangliste auf Platz sieben

Die deutschen Militärausgaben lagen laut den Sipri-Daten bei rund 67 Milliarden US-Dollar (rund 62,8 Milliarden Euro), neun Prozent mehr als 2022. In der Rangliste landete Deutschland damit wie im Vorjahr auf Platz sieben.
Seit 2014 haben sich die Militärausgaben der Bundesrepublik laut der Erhebung der Friedensforscher um 48 Prozent erhöht. Die Bundesregierung hat angekündigt, in diesem Jahr das von der Nato vorgegebene Zwei-Prozent-Ziel zu erreichen.
In der Analyse werden alle Ausgaben der Regierungen für ihre Streitkräfte berücksichtigt, darunter der Sold für die Truppen, Waffenkäufe oder Forschungsausgaben.
Quelle: epd, AFP

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