: "Entschlossene Antwort" des Iran angekündigt

02.04.2024 | 08:05 Uhr
Zwei iranische Generäle werden in Syrien getötet - mutmaßlich von Israel. Eine Antwort der Regierung des Iran steht aus. Sie werde "entschlossen" sein, kündigt der Botschafter an.

Nach dem israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hat Iran mit Vergeltung gedroht. ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa mit Details.

02.04.2024 | 02:09 min
Nach dem mutmaßlich israelischen Luftschlag auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syrien droht eine militärische Antwort des Iran. Bei dem Angriff auf die Konsularabteilung in der syrischen Hauptstadt Damaskus wurden am Montag zwei Brigadegeneräle und fünf Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden (IRGC) getötet. Irans Präsident Ebrahim Raisi hat den Angriff scharf verurteilt. Er sprach in einer Mitteilung von einem "terroristischen Verbrechen" unter "grober Verletzung internationaler Vorschriften", wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete.
Dieses heimtückische Verbrechen wird nicht unbeantwortet bleiben.
Ebrahim Raisi, Iranischer Präsident
Irans Außenministerium verurteilte die Attacke scharf und machte den Erzfeind Israel für den Angriff verantwortlich.
Die Islamische Republik Iran behält sich das Recht vor, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, und entscheidet über die Art der Reaktion.
Nasser Kanaani, Außenamtssprecher des Iran
Experten äußerten bereits die Sorge, dass einige im Iran den Angriff als Kriegserklärung werten könnten. Wie und ob Irans Staatsmacht reagiert, ist jedoch völlig offen.

Bei der Parlamentswahl im Iran ist die Wahlbeteiligung wie erwartet niedrig - nur rund 40 Prozent der Stimmberechtigten haben gewählt. Die Opposition hatte zum Boykott aufgerufen.

02.03.2024 | 00:25 min

Iran verlangt Sitzung des UN-Sicherheitsrats

Die ständige Vertretung des Iran bei den Vereinten Nationen sprach nach dem Vorfall von einem "eklatanten Verstoß gegen die UN-Charta, das Völkerrecht und das Grundprinzip der Unverletzlichkeit diplomatischer und konsularischer Einrichtungen."
In einer bei X (ehemals Twitter) veröffentlichten Stellungnahme rief die Vertretung den UN-Sicherheitsrat dazu auf, den israelischen "Terroranschlag" aufs Schärfste zu verurteilen und alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um weitere Angriffe zu verhindern. Unter anderem fordere der Iran eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates zu dem Vorfall. Russland kündigte an, der Angriff werde am Dienstag Thema im UN-Sicherheitsrat sein. "China verurteilt die Attacke auf die iranische Botschaft in Syrien", sagte der Sprecher des chinesischen Außenamtes, Wang Wenbin, in Peking. Die Sicherheit diplomatischer Einrichtungen dürfe nicht verletzt und die Souveränität und Unabhängigkeit Syriens müsse respektiert werden. China lehne jede Handlung ab, die die Spannungen erhöhe, sagte Wang.

Wie sieht jüdisches Leben in einem Land aus, das Israel zerstören will? Im Iran stehen Jüdinnen und Juden teils Seite an Seite mit Islamisten. Trotzdem werden sie diskriminiert.

27.02.2024 | 06:22 min

Iranische Administration ruft Westen an

Laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana wurde bei dem Angriff das Gebäude der Konsularabteilung unmittelbar neben dem Gebäude der iranischen Botschaft völlig zerstört. Irans Botschafter Hussein Akbari und seine Familie blieben Berichten zufolge unverletzt. Akbari kündigte eine "entschlossene Antwort" seines Landes an.
Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian rief die internationale Gemeinschaft laut einer Erklärung aus Teheran zu einer "ernsthaften Reaktion" auf die "kriminellen Handlungen" Israels auf. Irans Außenminister berief zudem den Schweizer Gesandten ein. Da Washington keine diplomatische Vertretung im Iran unterhält, fungiert der Schweizer Missionschef als Vertreter der USA in Teheran. Als Israels wichtigster Unterstützer "müssen die Amerikaner Verantwortung übernehmen", sagte Amir-Abdollahian laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.

Der Iran feiert den 45. Jahrestag der Islamischen Revolution. Präsident Raisi forderte den Ausschluss Israels aus den Vereinten Nationen.

11.02.2024 | 00:16 min

Im Dezember iranischer General getötet

Bereits Ende Dezember wurde bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes IRGC-Mitglied, in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet. Irans Revolutionswächter reagierten damals Mitte Januar mit massiven Raketenangriffen als Vergeltung auf Ziele in Syrien und im Irak. Die Raketen flogen rund 1.200 Kilometern weit. Dies wurde von Beobachtern auch als klares Signal an Israel gedeutet. Es wäre in etwa die gleiche Entfernung, die Raketen vom Westen des Landes aus benötigen, um Tel Aviv oder Jerusalem zu erreichen.
Bei den jetzt getöteten Generälen handelte es sich um Mohammed-Resa Sahedi und seinen Stellvertreter Mohammed Hadi Hadschi Rahimi, das erklärten die Revolutionswächter. Sahedi war laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim als Kommandeur der IRGC-Auslandseinheit für Operationen in Syrien und im Libanon verantwortlich.
Quelle: dpa, AFP

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