: Verwirrung um russische Weltraum-Waffe

15.02.2024 | 22:25 Uhr
Russland soll an einer neuen Methode arbeiten, um künftig gegen Satelliten im All vorgehen zu können. Der Kreml hat solche Berichte zurückgewiesen.

Russland entwickelt laut US-Regierung militärische Fähigkeiten zum Einsatz gegen Satelliten im All. Der Nationale Sicherheitsrat bezeichnete dies als besorgniserregend.

16.02.2024 | 00:19 min
Nach Angaben der US-Regierung entwickelt Russland militärische Fähigkeiten zum Einsatz gegen Satelliten im Weltall. Das bestätigte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Zur spezifischen Art dieser Bedrohung könne er nichts sagen, erläuterte Kirby, betonte aber, es bestehe keine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit "von irgendjemandem".
Während das Streben danach besorgniserregend sei, handele es sich nicht um eine "aktive Fähigkeit". Man beobachte aber Russlands Aktivitäten und nehme die Situation sehr ernst.
Wir sprechen hier nicht von einer Waffe, mit der man Menschen angreifen oder hier auf der Erde physische Zerstörung anrichten kann.
John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates
Auf die Frage, ob es sich um eine Atomwaffe, eine nuklear angetriebene Waffe oder eine nuklearfähige Waffe handelte, antwortete Kirby, er könne nicht detaillierter auf diese Frage eingehen.

Turner spricht von "ernsthafter Bedrohung der nationalen Sicherheit"

Mehrere US-Medien, darunter die "New York Times" und die Sender ABC und Fox News, hatten über neue nukleare Ambitionen Russlands im Weltall berichtet. Zuvor hatte die Warnung des Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses des US-Repräsentantenhauses, Mike Turner, vor einer "ernsthaften Bedrohung der nationalen Sicherheit" in den USA Rätselraten ausgelöst.
X-Post Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses
Turner rief Präsident Joe Biden auf, "alle Informationen bezüglich dieser Bedrohung" öffentlich zugänglich zu machen. Kirby wies Turners Forderungen nun zurück. Geheimdienste hätten "ernsthafte Bedenken" hinsichtlich einer weitreichenden Freigabe der Informationen.
Sie kommen auch zu dem Schluss, dass es ein viel effektiverer Ansatz sein könnte, mit vertraulichem Engagement zu beginnen, anstatt die Informationen sofort zu veröffentlichen.
John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates
Biden werde über die Situation regelmäßig informiert, erklärte Kirby. Der US-Präsident sei im Austausch mit Kongressspitzen, direkten diplomatischen Kontakten in Russland sowie mit Verbündeten und Ländern, deren Interessen betroffen seien.

Ist die Atomwaffendebatte in Brüssel sinnvoll? "Es wäre sinnvoller sich auf Dinge zu konzentrieren, die man kurzfristiger umsetzen könnte", so die Einordnung von ZDF-Korrespondent Neuhann.

14.02.2024 | 01:37 min

Peskow spricht von US-amerikanischen "Tricks"

Russland hatte zuvor eine mögliche Warnung der USA vor neuen russischen nuklearen Fähigkeiten im Weltraum als "bösartige Fälschung" und Trick zurückgewiesen. "Es ist offensichtlich, dass das Weiße Haus mit allen Tricks und Raffinessen versucht, den Kongress zur Abstimmung über das Gesetz zur Bereitstellung von Geld (für die Ukraine) zu bewegen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Vize-Außenminister Sergej Rjabkow, zuständig für Fragen der - weitgehend ausgesetzten - Rüstungskontrolle, warf den USA laut der russischen Nachrichtenagentur Tass eine "bösartige Fälschung" vor.

Trumps Äußerungen zur Nato sorgen für Aufsehen – und führen zu internationalen Diskussionen darüber, ob es eigene Atomwaffen in der EU braucht.

13.02.2024 | 01:19 min

Pistorius: Keine Informationen über mögliche neue Atompläne Russland

Verteidigungsminister Boris Pistorius liegen bislang keine Erkenntnisse darüber vor, dass Russland möglicherweise atomare Anti-Satelliten-Waffen im Weltraum stationieren will. "Diese Meldungen sind meines Wissens sehr, sehr neu, jedenfalls für mich", sagte der SPD-Politiker.
Man werde sich darüber mit den Partnern unterhalten. Pistorius warnte davor, übereilte Antworten zu geben oder zu glauben, welche zu haben. "Das müssen wir abwägen. Wir müssen die technischen Fragen klären und dann sehen, was daraus folgert", sagte der Minister.

Die Debatte über eine atomare Aufrüstung in der EU bleibe eine theoretische Debatte, so ZDF-Korrespondent Ulf Röller. Eine schnelle Lösung werde es in Brüssel nicht geben.

13.02.2024 | 06:32 min
Quelle: Reuters, dpa

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