: Wo ist Chinas Außenminister Qin Gang?

18.07.2023 | 09:38 Uhr
Chinas Außenminister Qin Gang wurde zuletzt Ende Juni öffentlich gesehen. Das Treffen des Asean-Gipfels ließ er ausfallen - nach Angaben Pekings aus gesundheitlichen Gründen.
Die auffällig lange Abwesenheit des chinesischen Außenministers Qin Gang von öffentlichen Auftritten hat Spekulationen hervorgerufen. (Archivfoto)Quelle: Reuters
Eine ungewöhnlich lange Abwesenheit von öffentlichen Auftritten hat Spekulationen über den chinesischen Außenminister Qin Gang ausgelöst. Der 57-Jährige, der sein Amt erst im März angetreten hatte, war zuletzt bei Terminen am 25. Juni öffentlich in Erscheinung getreten, als er in Peking den russischen Vizeaußenminister Andrej Rudenko empfangen hatte. Das Pekinger Außenministerium veröffentlichte ein Foto des Treffens. Seitdem wurde Qin Gang nicht mehr gesehen.

Spitzendiplomat Wang Yi vertritt Qin Gang bei Asean-Gipfel

Nur wenige Tage vor einem für den 10. Juli geplanten Treffen des Ministers mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Peking sagte China das Treffen ab. Eine Begründung wurde nicht genannt.
Auch an einem Gipfeltreffen der Außenminister der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean in der vergangenen Woche nahm Qin Gang nicht teil. Stattdessen reiste Chinas Spitzendiplomat Wang Yi an, der in der Machthierarchie noch über Qin Gang steht.

Abwesenheit mit Gesundheit begründet

Auf die Frage, warum Qin Gang nicht am Asean-Treffen teilnehme, antwortete ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums vergangenen Donnerstag, dies sei aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Am Montag erneut auf die lange Abwesenheit angesprochen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums lediglich, dass sie "keine Informationen" zum Thema habe.
Qin Gang war vor seiner Ernennung zum Außenminister Botschafter in Washington. Zuvor war er Vizeaußenminister und von 2014 bis 2017 Protokollchef von Staats- und Parteichef Xi Jinping. Er gilt als nationalistischer Hardliner, auch wenn er als Botschafter in den USA weniger konfrontativ auftrat als zuvor in Peking.
Quelle: dpa

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