: Correctiv: Abschiebefantasien "ernst nehmen"

11.01.2024 | 04:53 Uhr
Beim Geheimtreffen von AfD und Neonazis sei "die Vertreibung deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund" besprochen worden, so Reporter Bensmann im ZDF. Das sei "ernst".

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10.01.2024 | 05:03 min
Das Recherchenetzwerk Correctiv hat berichtet, dass sich AfD-Politiker, Neonazis und Unternehmer im November 2023 getroffen haben, um die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland zu besprechen. Das müsse man "sehr ernst nehmen", sagt Correctiv-Reporter Marcus Bensmann im ZDF.
Im Interview mit dem heute journal update stellt Correctiv-Reporter Bensmann fest, dass ...
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... man die Abschiebefantasien der AfD ernst nehmen müsse:

Bensmann betont, dass er die Abschiebefantasien der AfD-Mitglieder "sehr ernst nehmen" würde. Die Fantasien seien nicht zum ersten Mal formuliert worden, Martin Sellner von der Identitären Bewegung habe darüber mehrere Bücher geschrieben.
"Auch der EU-Spitzenkandidat der AfD Maximilian Krah spekuliert über dieses Wort 'Remigration', was eigentlich nur mit Vertreibung zu übersetzen ist", macht Bensmann klar.

"Correktiv"-Chefredakteur Justus von Daniels im Gespräch über die Aufdeckung des Geheimtreffens von AfD-Politikern mit Rechtsextremen.

11.01.2024 | 07:41 min
Auf die Frage nach der Umsetzbarkeit dieser Fantasien, sagt Bensmann: "Es sind Hinrgespinste einer Partei, die in Umfragen bei 24 Prozent liegt und in den neuen Bundesländern mit Abstand die stärkste Partei werden könnte."
Hirngespinste, die in diese politischen Hände geraten, die mit solchen politischen Mehrheiten operieren könnten, sind gefährlich.
Marcus Bensmann, Correctiv-Reporter

AfD-Politiker, Neonazis und Unternehmer sollen bei einem Treffen über die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland gesprochen haben, so das Recherchenetzwerk Correctiv.

10.01.2024 | 01:46 min

... die Quellen der Recherche recht belastbar seien

"Unsere Quellen sind recht belastbar, wir haben Dokumente, wir haben Kopien von Briefen, wir haben Fotos von innen und von außen und wir haben Filmaufnahmen, und wir haben Quellen, die uns das, was dort gesagt wurde, sehr sehr vertrauensvoll übermittelt haben, so dass wir davon ausgehen und dafür sicher sind, dass die Geschichte, die auf diesen Quellen beruht, stimmt", sagt Bensmann.

... die Vertreibung als Jahrzehnteprojekt angedacht ist

Hochbrisant sei, dass Teile der AfD, "akzeptiert haben, in einer Veranstaltung einem Masterplan zu folgen, der nur ein Ziel hat, nämlich die Vertreibung deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund", sagt Bensmann.
Es sei ausgesprochen wurden, dass "man mit entsprechenden Gesetzesmaßnahmen und Anpassungsdruck langfristig als Jahrzehnteprojekt versucht, Millionen Menschen, darunter auch deutsche Staatsbürger aus diesem Land zu vertreiben".
Darüber hinaus habe der Organisator der Veranstaltung, Gernot Mörig, vorgeschlagen, "man sollte auch gleich eine Experten-Kommission gründen, die diese 'Remigration' oder Vetreibung nach ethischen, rechtlichen und logistischen Gesichtspunkten prüfen sollte".
Das Interview führte ZDF-Moderatorin Nazan Gökdemir.
Quelle: ZDF

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